"Am Anfang war Napoleon." Mit diesen Worten eröffnet der Historiker Thomas Nipperday seine "Deutsche Geschichte" und inszeniert damit den erfolgreichen Revolutionsgeneral und gescheiterten Universalmonarchen Napoleon als mythischen Auftakt des 19. Jahrhunderts. Andreas Grünes fokussiert die Rolle Bonapartes in der Literatur der deutschen Romantik und der europäischen Bildsatire zwischen dem Ägyptenfeldzug und dem Wiener Kongress. Ausgangspunkt ist dabei die These, dass sich sowohl im literalen wie im visuellen Medium analoge Napoleonbilder manifestieren. Somit finden in unterschiedlichen Medienformaten simultane Mythisierungsstrategien statt. Daher untersucht er die Darstellung Napoleons in literarischen Werken von Friedrich Hölderlin bis Wilhelm Hauff. Diese setzt der Autor in Relation zu Bildsatiren von den Revolutionskriegen bis in die 1820er Jahre.