Wie ein Lauffeuer ging die Nachricht von Napoleons Landung bei Antibes am 1. März 1815 durch Frankreich. Der Mann, der immer alles auf eine Karte setzte, wollte es nach seiner Absetzung nochmals wissen. Die Massen strömten ihm zu, und siegreich zog er erneut in Paris ein. Balzac bemerkte dazu später schwärmerisch: »Hatte es vor ihm jemanden gegeben, der ein Reich nur dadurch eroberte, dass er seinen Hut zeigte?« Napoleons »Invasion eines Landes durch einen Mann« (Chateaubriand) ist in der Geschichte singulär. Günter Müchler erzählt die dramatische Geschichte der '100 Tage', von der Vorgeschichte, der ersten Abdankung Napoleons in Fontainebleau 1814, bis zur endgültigen Verbannung auf Sankt Helena. Es ist für ganz Frankreich - und für den Rest Europas - ein kurzes Zeitfenster extremster Anspannung, eine Episode, die erst den Grundstein legte für den Napoleon-Kult. Denn mit den 100 Tagen endet endgültig das Ancien régime und eine neue Epoche bricht an.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
"Antiromantisch" und deshalb umso informativer ist Günter Müchlers Blick auf "Napoleons Hundert Tage" seiner erneuten Machtübernahme bis zur Schlacht bei Waterloo. Interessiert liest der Kritiker, wie Müchler die Spaltung und die Erschöpfung des französischen Volkes nach fünfundzwanzig Jahren der Revolution und des Krieges beschreibt. Vor allem aber lobt Speicher Müchlers Konzentration auf moralische Fragestellungen: Er erfährt in den detailreichen Ausführungen des Autors wie der schnelle Übergang von absoluter zu konstitutioneller Monarchie, Konvent, Anarchie, Direktorium, Konsulat und Kaisertum die Bürger psychisch zermürbte und zur Denunziation bewegte. Diesem ebenso "schwungvoll" wie klug geschriebenen Buch kann der zufriedene Kritiker auch das Fehlen eines Anmerkungsapparats verzeihen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Ein lesenswertes Buch zur 200. Wiederkehr der Schlacht von Waterloo, in dem sich eine dichte Einzeldarstellung an die nächste reiht. So macht Geschichtserleben Spaß.« Westfälische Nachrichten »Der Leser wird auf ebenso informierende wie spannende Weise durch 'Napoleons hundert Tage' geführt, in denen sich das Schicksal Napoleons selbst und die Zukunft Europas entscheiden (...).« der Niederrhein »Müchler schreibt flott, prägnant, spannend - und emotional, denn er bleibt nicht nur neutraler Beobachter: Immer wieder nimmt der Autor Napoleons Perspektive ein oder die seiner Mitstreiter und Widersacher.« Die Rheinpfalz »Leichte und empfehlenswerte Lektüre für Geschichtsfreunde.« MünzenRevue