Jérôme Bonaparte, der jüngste Bruder Napoleons, lenkte für sieben Jahre die Geschicke eines neuen und modernen Staates auf deutschem Terrain - des Königreichs Westphalen (1807-1813).Für die deutschsprachige Publizistik des 19. Jahrhunderts war diese französische Vergangenheit ein ungeliebtes Kapitel der eigenen Geschichte. Dennoch blieben vor allem in den betroffenen Gebieten Hessen, Braunschweig, Hannover und Westfalen zahlreiche Formen der Erinnerungen jahrzehntelang lebendig. Wie lassen sich diese Spuren heute nachzeichnen? Welche Bedeutung hatte die westphälische Vergangenheit für die Bevölkerung und welche Rolle spielte die englisch- und französischsprachige Geschichtsschreibung bei diesen Erinnerungsprozessen?