Die Befreiungskriege 1813 (insbesondere die Leipziger Völkerschlacht im Oktober 1813) waren das herausragende historische Jubiläum des Jahres 2013. Zahlreiche Publikationen setzten sich mit diesem Wendepunkt in der europäischen Geschichte vor 200 Jahren auseinander.
Der Leipziger Autor Reinhard
Münch gilt als einer der besten Kenner des regionalen Geschehens rund um die Leipziger…mehrDie Befreiungskriege 1813 (insbesondere die Leipziger Völkerschlacht im Oktober 1813) waren das herausragende historische Jubiläum des Jahres 2013. Zahlreiche Publikationen setzten sich mit diesem Wendepunkt in der europäischen Geschichte vor 200 Jahren auseinander.
Der Leipziger Autor Reinhard Münch gilt als einer der besten Kenner des regionalen Geschehens rund um die Leipziger Völkerschlacht. So erschienen aus seiner Feder mehrere Veröffentlichungen (alle Tauchaer Verlag) zu regionalen Aspekten der geschichtsträchtigen Anfangsjahre des 19. Jahrhunderts.
Im vorliegenden Bändchen beleuchtet der Autor die Soldaten aus Sachsen-Anhalt, die auf französischer Seite kämpften. Eine Tatsache, die bisher nicht in das glorifizierende Geschichtsbild passte. Dabei war das heutige Sachsen-Anhalt damals ein Sammelsurium aus Kleinstaaten und wurde erst 1807 dem Königreich Westphalen unter Jerome, dem Bruder Napoleons, einverleibt.
Ausführlich erläutert Münch die Entstehung und das „Funktionieren“ des neuen Staates, der 1813 schon wieder zerfiel. Durch den Aufbau einer Armee wurden auch viele Neu-Westphalen Soldaten im französischen Dienst.
So zogen z.B. sachsen-anhaltische Westphalen mit in den Russlandfeldzug. Auch bereits im Krieg 1809 in Österreich und ein Jahr später in Spanien waren sie dabei, wobei viele in jahrelange Gefangenschaft gerieten. Selbst als 1813 Napoleons Ende in Deutschland abzusehen war, wurden immer noch Sachsen-Anhalter in die französische Armee rekrutiert. Den Abschluss bildet ein historischer Exkurs nach Halberstadt, wo im Sommer 1809 der sogenannte „Schwarze Herzog“ mit seinen Mannen eine Auseinandersetzung mit den Westphalen siegreich gestalten konnte.
Reinhard Münch hat seine durchaus unterhaltsamen Schilderungen mit zahlreichen historischen Quellen untermauert, so aus Erinnerungen, Tagebüchern und Aufzeichnungen von damaligen Zeitzeugen. Die 80 Seiten geben einen anschaulichen Einblick in die abwechslungsreiche Geschichte Mitteldeutschlands vor 200 Jahren.