Wie lässt sich das Fronterlebnis erzählen? Dieser Frage sahen sich die Soldaten im Ersten Weltkrieg gegenüber. Das, was sie an der Front erlebten, ist so neu und einzigartig, so traumatisch und gewaltsam, dass es nicht in Worte gefasst werden kann, selbst wenn es bildlich vor Augen steht. Traditionelle Darstellungsweisen von Krieg und Gewalt werden dem Erleben nicht gerecht. Nicht nur die Kriegsgräuel, auch die gesellschaftliche Rechtfertigung des Krieges und vor allem die Euphorie bei Kriegsbeginn bedürfen einer Sinndeutung. Neben der kulturgeschichtlichen Verortung des Kriegserlebens nimmt…mehr
Wie lässt sich das Fronterlebnis erzählen? Dieser Frage sahen sich die Soldaten im Ersten Weltkrieg gegenüber. Das, was sie an der Front erlebten, ist so neu und einzigartig, so traumatisch und gewaltsam, dass es nicht in Worte gefasst werden kann, selbst wenn es bildlich vor Augen steht. Traditionelle Darstellungsweisen von Krieg und Gewalt werden dem Erleben nicht gerecht. Nicht nur die Kriegsgräuel, auch die gesellschaftliche Rechtfertigung des Krieges und vor allem die Euphorie bei Kriegsbeginn bedürfen einer Sinndeutung. Neben der kulturgeschichtlichen Verortung des Kriegserlebens nimmt der Band vermeintliche Randphänomene wie das Erleben der Heimatfront, den U-Boot-Krieg und den Krieg in Ostpreußen, sowie das weibliche Kriegserleben in den Fokus.
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Autorenporträt
Miriam Seidler ist Akademische Rätin a.Z. am Institut für Germanistik der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind die Literatur des 17. bis 20. Jahrhunderts, Geschichte weiblichen Schreibens und Neugier in der Literatur. Johannes Waßmer ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Germanistik der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Literatur des Ersten Weltkriegs und der Moderne, Hermann Hesse sowie Martin und Paula Buber.
Inhaltsangabe
Inhalt: Lars Koch: Der Erste Weltkrieg als kulturelle Katharsis und literarisches Ereignis - Christian Meierhofer: Feldgraues Dichten. Mobilität und Popularität der Lyrik im Ersten Weltkrieg - Johannes Wassmer: Erzählungen des Ersten Weltkriegs in Ostpreußen und die Utopie der «Volksgemeinschaft» - Manuel Köppen: Von Wikingern und Werwölfen. Erlebnisse deutscher U-Boot-Helden im Ersten Weltkrieg - Jan Süselbeck: Verbotene Gefühle. Echos der Shell-Shock-Traumatisierung in Ludwig Renns frühen Romanen Krieg und Nachkrieg sowie in Lewis Milestones Film All Quiet on the Western Front - Jennifer Tharr/Carl Freytag: Chimärisch, kitschig, merkwürdig, eigenwillig? Die pazifistischen Romane Die Katrin wird Soldat von Adrienne Thomas und Die Waffen nieder! von Bertha von Suttner im Spannungsfeld von Gender und Genre. Mit einem Ausblick auf ihre filmischen Umsetzungen - Erhard Schütz: Die junge Generation an der Heimatfront. Romane von Wolfgang Koeppen, Klaus Mann, Ernst Glaeser und Georg Fink - Gerd Krumeich: Zwischen soldatischem Nationalismus und NS-Ideologie. Werner Beumelburg und die Erzählung des Ersten Weltkriegs.
Inhalt: Lars Koch: Der Erste Weltkrieg als kulturelle Katharsis und literarisches Ereignis - Christian Meierhofer: Feldgraues Dichten. Mobilität und Popularität der Lyrik im Ersten Weltkrieg - Johannes Wassmer: Erzählungen des Ersten Weltkriegs in Ostpreußen und die Utopie der «Volksgemeinschaft» - Manuel Köppen: Von Wikingern und Werwölfen. Erlebnisse deutscher U-Boot-Helden im Ersten Weltkrieg - Jan Süselbeck: Verbotene Gefühle. Echos der Shell-Shock-Traumatisierung in Ludwig Renns frühen Romanen Krieg und Nachkrieg sowie in Lewis Milestones Film All Quiet on the Western Front - Jennifer Tharr/Carl Freytag: Chimärisch, kitschig, merkwürdig, eigenwillig? Die pazifistischen Romane Die Katrin wird Soldat von Adrienne Thomas und Die Waffen nieder! von Bertha von Suttner im Spannungsfeld von Gender und Genre. Mit einem Ausblick auf ihre filmischen Umsetzungen - Erhard Schütz: Die junge Generation an der Heimatfront. Romane von Wolfgang Koeppen, Klaus Mann, Ernst Glaeser und Georg Fink - Gerd Krumeich: Zwischen soldatischem Nationalismus und NS-Ideologie. Werner Beumelburg und die Erzählung des Ersten Weltkriegs.
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