Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: 1,3, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Soziologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Die zentrale These der Arbeit ist angelehnt an Shooman, dass trotz des veränderten Kontextes, Narrative und Stereotype des Orientalismus nach Edward Said im deutschsprachigen Islamdiskurs der Gegenwart bedient und reproduziert werden. Ich gehe davon aus, dass dies jedoch mitunter mit veränderten Begrifflichkeiten geschieht, dass beispielsweise anstatt "Orient" der Begriff der "Welt des Islam" verwendet wird. Vor diesem Hintergrund ist die Rede vom "Orientalismus im neuen Gewand?".In ihrem Buch "... weil ihre Kultur so ist" analysiert Yasemin Shooman Narrative des anti-muslimischen Rassismus. Sie konstatiert:"Vielmehr reflektieren diese Topoi [des antimuslimischen Rassismus] unterschiedliche Wahrnehmungstraditionen. Eine solche Traditionslinie stellen orientalistische Diskurse des ausgehenden 18. und vor allem 19. Jahrhunderts dar. Sie stehen, wie der Literaturwissenschaftler Edward Said dargelegt hat, in enger Verbindung zum Kolonialismus." Was Shooman hier feststellt soll in dieser Arbeit tentativ anhand der Analyse eines geeigneten Diskursbeitrags im Hinblick auf die deutschsprachige Islamdebatte untersucht werden. Grundsätzlich ist natürlich anzumerken, dass Diskurse stets als raum- und zeitgebunden anzusehen sind. Der zu untersuchende Islamdiskurs im deutschsprachigen Raum ist so vor einem postkolonialen Hintergrund und im Kontext eines Westeuropas, in dem Musliminnen und Muslime Teil einer Minderheit und überwiegend Migrantinnen und Migranten beziehungsweise deren Nachfahren sind, zu interpretieren.
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