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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Musik - Sonstiges, Note: 1,0, Humboldt-Universität zu Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit dem Aspekt des "Dramatischen" existiert in der Instrumentalmusik bereits ein Konzept, mit dem literarische Strategien scheinbar erfolgreich auf die Interpretation von Tonkunst übertragen worden sind. Die Deutung musikalischer Vorgänge als Abfolge von Handlungen, die auseinander erwachsen ("die Dominante wird zwar durch einen Vorhalt retardiert, führt aber anschließend wie erwartet zur Tonika"), und Charakteren, die miteinander agieren ("durch die…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Musik - Sonstiges, Note: 1,0, Humboldt-Universität zu Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit dem Aspekt des "Dramatischen" existiert in der Instrumentalmusik bereits ein Konzept, mit dem literarische Strategien scheinbar erfolgreich auf die Interpretation von Tonkunst übertragen worden sind. Die Deutung musikalischer Vorgänge als Abfolge von Handlungen, die auseinander erwachsen ("die Dominante wird zwar durch einen Vorhalt retardiert, führt aber anschließend wie erwartet zur Tonika"), und Charakteren, die miteinander agieren ("durch die Einführung eines kantablen Seitenthemas wird der harsche Anfang etwas abgemildert"), hat sich in der Musikwissenschaft jedenfalls in den geradezu paradigmatisch als "dramatisch" ausgerufenen Gattungen - der Sonate, dem Konzert, der Sinfonie - fast schon als Gemeinplatz eingebürgert. Der Begriff des Narrativen jedoch hat in der musikwissenschaftlichen Diskussion sehr viel mehr Widerspruch gezeitigt hat als der des Dramatischen. Dabei ist er als Pendant zur ebenfalls aus der Literaturwissenschaft stammenden Anleihe des "Dramatischen" zunächst in gleichem Maße legitimiert - genauso übrigens wie weitere Begrifflichkeiten, die eine solche Perspektive einnehmen, wie etwa jener der musikalischen Prosa. Man muss aber sehen, ob dieser Vergleich auch einer genaueren Überprüfung standhält. Genau das soll in dieser Arbeit versucht werden: nach einer bündigen Darstellung der Theorie des Narrativen in der Instrumentalmusik und ihrer Abgrenzung gegenüber anderen Begrifflichkeiten soll gezeigt werden, dass narrative Formkonzepte durchaus zum besseren Verständnis eines derart vielschichtigen Werkes wie des 2. Satzes Andante con moto aus Beethovens 4. Klavierkonzert in G-Dur führen können. Hier muss sogleich vorausgeschickt werden, dass mir dieses Konzept ebensowenig grundsätzlich zur Beschreibung eines jeden beliebigen musikalischen Werkes geeignet scheint, wie der gesamte Satz als "Narration" bezeichnet werden kann. Dieser zeichnet sich jedoch durch ganz bestimmte musikalische Formstrukturen aus, die in einer Beschreibung, welche an ein genau definiertes Konzept des Narrativen in der Instrumentalmusik anknüpft, sehr wohl gut aufgehoben sind. Eine klare theoretische Abgrenzung scheint hier sinnvoller zu sein, als sich immer wieder mit Erklärungen im Einzelnen zu begnügen, warum das Andante con moto als "szenisch", "opernhaft", "rhetorisch" oder gar "programmatisch" zu verstehen sei - denn auch wenn das eine oder andere beim Hören unmittelbar einleuchtet, ist damit noch keine befriedigende Begründung erreicht.[...]
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