Erzählt der Film? Macht ein Ereignis schon eine Geschichte? Ist einClub-Besuch eine Narration? - In der Diskussion solcher wie vieleranderer aktueller Fragen in den Kultur- und Literaturwissenschaftengeht es darum zu klären, was narrative Texte ausmacht. Dieses Buchschlägt vor, zunächst einen Schritt zurückzutreten und diese Fragenauf eine andere Grundlage zu stellen:Denn narrativ, so die Überlegung, ist nicht eine Eigenschaft vonTexten, sondern einer Art des Verstehens. Das in dieser Untersuchungentwickelte narrative Schema will auch den sozial- undkulturwissenschaftlichen Nachbardisziplinen eine operationalisierbareBeschreibung von 'narrativ' zur Verfügung stellen.Der Bedarf danach wurde durch den narrative turn geweckt; undder häufig bedauerte wild wuchernde, inzwischen beinahe beliebigeEinsatz dieses Terminus in den unterschiedlichsten Disziplinenscheint vor allem darauf hinzudeuten, dass es noch nicht gelungenist, aus den Literaturwissenschaften ein Konzept zu exportieren,das etwa auch in der narrativen Psychologie, der Geschichtswissenschaftoder in der Soziologie fruchtbar eingesetzt werden kann.Dem Trend zur Unterbestimmung außerhalb der Literaturwissenschaftsteht dabei innerhalb der Literaturwissenschaft eine hochausdifferenzierte Diskussion gegenüber, deren Beiträge nur seltendie Bedürfnisse anderer Disziplinen in den Blick nehmen. Die hierentwickelte Beschreibung ist nun gezielt darauf angelegt, auf dieseWeise übertragbar zu sein.
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