Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Didaktik - Deutsch - Deutsch als Fremdsprache, Note: 1,0, Universität Leipzig (Herder-Institut), Veranstaltung: Kulturthema Werteorientierungen, Sprache: Deutsch, Abstract: Sie prägen das Bild der Städte auf der ganzen Welt. Als Teil des Hip Hop kennt sie jeder. Wie jede Art von Kunst, wie jede Ausdrucksform können sie gelesen, ihnen Bedeutungen beigemessen werden. In der Literatur werden sie auch als eine "Fundgrube für eine Psychologie der Gesellschaft" (Müller 1985: 9) bezeichnet. Und doch sind die Meinungen zu Graffiti äußerst kontrovers. Ständig verstärken die Regierungen die Gegenmaßnahmen, verschärfen die Gesetze. Ist es die bloße Degradierung auf den Tatbestand der Sachbeschädigung oder gibt es weitere Gründe für die Ignoranz gegenüber diesem kulturellen Phänomen. Andererseits liegt im Graffiti eine ganz besondere Art der Kommunikation, die sich den Raum der Anonymität gewählt hat, vermutlich wegen der Art der Aussagen und den damit hervorgerufenen Folgen. Die Antwort ist bei dieser Kommunikationsform nicht zentral, es geht um die Aussage, die "produktive Unzufriedenheit" (Hilbig/Titze1981: 57), welcher hier Ausdruck verliehen wird. Inwieweit Graffiti kritische Aussagen beinhalten und Vermutungen über die jeweiligen gesellschaftlichen Verhältnisse zulassen, wird hier zu untersuchen sein. Dabei ist die methodische Problematik dieses Forschungsgegenstandes nicht zu unterschätzen, da das Phänomen Graffiti äußerst spontan und ventilhaft arbeitet, was durchaus leicht auch zu Überinterpretationen führen kann. Darüber hinaus soll außerdem festgestellt werden, welche Funktionen Graffiti außer der Gesellschaftskritik noch erfüllen kann, ob es das überhaupt tut, wer sich vor allem dieses Mittels bedient und ob in diesem Zusammenhang nur von einer subkulturellen Ausprägung der jüngsten Zeit gesprochen werden sollte.
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