Maja Pflug beschreibt die Kindheit der kleinen schüchternen Nachzüglerin,die Jugend des gelangweilten jungen Mädchens, das voller Widersprüche aufwächst:die Mutter katholisch und musikbegeistert, der Vater jüdisch und Naturwissenschaftler,beide erklärte Atheisten; der Staat faschistisch, die Familiesozialistisch. Pflug schildert Natalias bittere Erfahrungen im Widerstand undden Tod ihres Mannes Leone.Dann die schwierigen Nachkriegsjahre in Turin und Rom, ihre Ehe mit Baldiniund ihre Freundschaften mit Felice Balbo, Cesare Pavese, Elsa Morante,Italo Calvino und Cesare Garboli; ihre Arbeit im Einaudi-Verlag, die Diskussionenüber eine neue Literatur; und schließlich das immer mehr zunehmendepolitische Engagement, das Natalia mit siebenundsechzig Jahren als unabhängigeAbgeordnete auf der Liste der KPI ins Parlament bringt.Maja Pflug führt mit leichter Hand durch diese Biographie: Indem sie Schreibenund Leben ständig verknüpft, gelingt es ihr nicht nur glänzend, die PersonNatalia Ginzburgs lebendig werden zu lassen, sondern auch ein Bild vom intellektuellenLeben Italiens zu zeichnen.
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