Natalität ist, nach Hannah Arendt, der "Neubeginn, der mit jeder Geburt in die Welt kommt". Während Natalität im philosophischen Diskurs oft im Schatten der Fragen nach Sterblichkeit, Tod und Ende steht, beanspruchen die Künste sie seit langem als Metapher des Anfangs und der Produktion von Neuem. In diesem Sinn markieren Zeugung, Empfängnis, Schwangerschaft und Geburt ein Feld figurativer Rede von ästhetischen Hervorbringungen und Neuanfängen. Der vorliegende Band untersucht Entwicklungen und Brüche in der künstlerischen Natalitätsmetaphorik der Moderne. Er fragt nach den Einsätzen der Geburtsmetapher ebenso wie nach der Reprojektion des maskulin usurpierten Geburtskonzepts auf die Position der künstlerisch kreativen Frau. Schließlich untersucht er Vorstellungen nicht-geschlechtlicher Kreation, welche die Natalität aus der Biosphäre und Dominanz der Familienordnung herauslösen.
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