Elena Lappin, deren Erzählungsband Fremde Bräute große Beachtung fand, hat ihren ersten Roman geschrieben. Ein Buch, das den Leser zum Lachen reizt, auch wenn alles eigentlich gar nicht zum Lachen ist. Natasha Kaplan, eine etwas überdrehte jüdische Amerikanerin, die mit ihrem Mann Tim und der Tochter Erica in London lebt, wird zur Überraschung aller Chefredakteurin bei der anglo-jüdischen Kulturzeitschrift Die Nase. Die Arbeit könnte ihr großen Spaß machen, wären da nicht die verschrobenen Mitglieder des geschäftsführenden Vorstands, die dem verstorbenen Chefredakteur Franz Held nachweinen und ständig über die finanzielle Misere der Zeitung lamentieren. Spenden werden deshalb gerne entgegengenommen, doch als der Deutsche Dr. Hoffmann gleich 50.000 Pfund schenken will, werden alle hellhörig: Was ist, wenn der Deutsche ein Nazi war und mit der großzügigen Spende sein Gewissen beruhigen will? Das richtige Alter hätte er... Elena Lappin ist ein seltener Spagat gelungen: Mit hinreißender Situationskomik beschreibt sie die Erlebnisse Natashas und ihrer schrägen Familie, die sich nicht aus der tragischen Geschichte stehlen kann. Ein Buch, dessen wunderbare Leichtigkeit besticht.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.12.2001Katastrophe, streng dosiert
Elena Lappins historische U-Bahn-Fahrt / Von Nils Minkmar
Ein Buch, dessen wunderbare Leichtigkeit besticht", findet der anonyme Autor des Klappentexts zu "Natashas Nase", der deutschen Ausgabe von Elena Lappins Roman "The Nose". Der "Stern", auch das teilt der Umschlag mit, schwärmt hingegen von der "wunderbaren Mühelosigkeit" der Erzählerin. Erschreckende Empfehlungen: Sie lassen befürchten, Peter Mayles Provence-Bücher seien ins Milieu der anglojüdischen Kulturzeitschriften verlegt worden, als sei eine Verfilmung mit Thekla Carola Wied für die Vorabendschiene des ZDF geplant. Wobei "wunderbare" Leichtigkeit im Gegensatz zu einer bloß leichten Leichtigkeit wohl nach mehr klingen soll, nach Fremdheit und Exotik, nach einem Ausruf von Biolek, und somit der öffentlich-rechtlichen Seriositätskautel Rechnung trüge.
Aber Vorsicht: Wer Leichtigkeit oder gar Mühelosigkeit erwartet, wird hier gerade so viel davon finden, daß er nicht anders kann, als weiterzublättern, und wird sich immer tiefer in eine komplexe Erzählung verstricken, in der sich allmählich die ganze fiese Doppelbödigkeit des vergangenen Jahrhunderts offenbart. Das Buch beginnt mit Natashas Post. Natasha Kaplan, eine in London lebende Amerikanerin, arbeitet als einzige Redakteurin einer traditionsreichen, aber angestaubten jüdischen Kulturzeitschrift. Das Blatt hat keine eigenen Büros, alle Briefe, E-Mails und Anrufe landen im Kaplanschen Heim, in dem auch Natashas Mann Tim und ihre Tochter Erika wohnen. Durch den Briefkasten wehen Manuskripte herein, in denen wunderbar bemühte Amateurpoeten den Holocaust verarbeiten ("Die weinende Mutter / Der nette Mann auch / Sind der Reihe nach auf / gegangen in Rauch") oder der berühmteste jüdische Geschichtenerzähler aus Darwin, Australien, Izzy "Israel" Chizzick, die Geschichte "Moses plaudert aus der Schule" erzählt. Manchmal kommt auch eine knappe Mail: "Eines Tages kriegen sie noch ein Messer in den Rücken."
Wo Post so offen hergezeigt wird wie in diesem Roman, vermutet man keine verborgenen Absichten, keine geheimen Botschaften, keine bedrohlichen Geheimnisse. Dabei wird hier bloß der alte Trick aus Edgar Allan Poes klassischer Erzählung wiederholt: Nie ist eine Botschaft besser versteckt, als wenn man sie offen auf dem Kaminsims liegenläßt. Die wunderbare Offenheit in postalischen Dingen zu Beginn des Buchs entspricht der lakonischen Klarheit, mit der dem Leser die anarchischen Gedanken der Protagonistin mitgeteilt werden. Vor allem nervt sie das ewige "Geschichts-Ding", sie leidet schlicht unter einer Überdosis Historie, wie Douglas Coupland sagen würde.
Kaum ein Tag, an dem sie nicht an den mythischen, kürzlich erst verstorbenen Gründer der Zeitung, Franz Held, erinnert würde. Keiner der alten Männer und Frauen, die im Vorstand und im Beirat der Zeitung sitzen, der nicht von früher erzählen wollte, von untergegangenen Städten, von Leid, Heldentum und Verrat, der schlechten alten Zeit eben. Je mehr sie darüber seufzt und der Leser ihr darin folgt und vertraut, desto mehr solcher historischen Dosen werden ihm freilich verabreicht.
Ein älterer deutscher Herr ("Alt genug, um dort gewesen zu sein und das getan haben zu können", sagt Natasha ihrem Vorstand) meldet sich, der der verarmten Kulturzeitschrift mit einer großen Spende helfen will. Natashas Mutter Alice will überraschend nach London kommen, um in einem aufsehenerregenden Prozeß gegen eine berühmte deutsche Nazi-Filmemacherin auszusagen, die einst bei ihren Dreharbeiten KZ-Häftlinge beschäftigte, die dabei ermordet wurden. Aber was wird ihre Mutter aussagen? Wenn Natasha danach fragt, schweigt sie entnervt: "Die Familie Kaplan verbreitete zwar eine Menge fröhlichen Krach, doch lag dahinter, fest und unverrückbar, ein großes Schweigen, wie ein schweres Boot inmitten einer lautlosen, unsichtbaren, aber überaus starken Strömung."
Also beginnt Natasha zu ermitteln. Sie findet das zwanzigste Jahrhundert. Die historischen Entwicklungslinien von Antisemitismus, Holocaust, Zweitem Weltkrieg, Kaltem Krieg und Samtener Revolution von 1989 verlaufen im Untergrund von Natashas Leben wie die U-Bahn unter London. In einigen sehr präzise konstruierten narrativen Wendungen entfaltet sich nach und nach der gesamte Wahnsinn des vergangenen Jahrhunderts, verführerisch eingebettet in die sehr gelungene Schilderung der Kaplanschen Familienverhältnisse.
Hier ist auch das Besondere an diesem Buch: So wurde selten eine Familie in die unterschiedlichen Einzelbeziehungen ihrer Mitglieder zerlegt und wieder zusammengefügt, sorgsam darauf achtend, nicht die individuellen Züge zugunsten eines allgemeinen Familienporträts zu vernachlässigen. Die Begeisterung Natashas für Tochter Erika, ihre mit Sorge und Amüsement gepaarte Bewunderung für ihren komplizierten, immer ernster werdenden Bruder, der arglose, immer zu egozentrische Charme des Vaters und schließlich eine Art ästhetisch motivierter Sprachlosigkeit im Umgang mit der Mutter, all das sind sehr überraschende, auf keinen Fall erwartbare Motive in der Beschreibung der familiären Gefühlswelt.
In einem zweiten Strang begibt sich das Buch tatsächlich in den Untergrund. Natashas Ehemann Tim gehört dem kleinen, aber selbstbewußten Corps der Londoner U-Bahn-Polizisten an. Kennengelernt haben sie sich bei der Aufnahme des Protokolls über einen Fall von Exhibitionismus, wobei die Augenzeugin Natasha den diensthabenden Tim durch eine literarisch wertvolle und mühsam detaillierte Beschreibung des corpus delicti in arge Nöte brachte, weil es ihm unendlich peinlich war.
Seine Welt ist im Gegensatz zu der seiner Ehefrau nicht von der Last der Geschichte gebeugt. Er ist umgeben von vorlauten und anzüglichen Kollegen, von betrunkenen Irrläufern und sehr alltäglichen Konflikten und Zwischenfällen, weiter entfernt von der Geschichte Mitteleuropas könnte man gar nicht sein als dieser schüchterne Tim, der die Dinge tief unter London zu beaufsichtigen hat. Doch auch dieser unterirdische Teil des Buchs erweist sich als äußerst vertrackt. Er führt in ein immer komplizierteres Netz von neonazistischen Organisationen, die zunächst mit großer Nonchalance und wie bizarre Schattenphänomene beschrieben werden, bis sich, im abrupten und brutalen Schluß, Unter- und Oberwelt - ganz ohne jede Leichtigkeit - vereinen.
So wie im Roman die Zeitschrift drei Leben hatte, nämlich als ein als Kinderzeitung getarntes kommunistisches Widerstandsorgan in Theresienstadt, in den Zeiten des Kalten Kriegs als ein vom tschechischen Geheimdienst finanziertes liberales Kunst- und Intellektuellenblättchen und schließlich als Natashas Schlüssel zur Geschichte, so hinterläßt auch die Lektüre von "Natashas Nase" eine dreifache Erinnerung: an Geschichten von Liebe und Verrat während des Holocausts und in der McCarthy-Ära, an verschiedene Möglichkeiten, diese Geschichten zu verarbeiten, zu erzählen oder zu verschweigen, und vor allem an das einzigartige, witzige, rührende, hungrige und lüsterne Personal, in dem Lappin diese beiden Ebenen literarisch verkörpert. Leichtigkeit ist hier bloß eine Steigerungsform von Komplexität.
Elena Lappin: "Natashas Nase". Roman. Aus dem Englischen übersetzt von Frank Heibert. Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln 2001. 335 S., geb., 39,90 DM.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Elena Lappins historische U-Bahn-Fahrt / Von Nils Minkmar
Ein Buch, dessen wunderbare Leichtigkeit besticht", findet der anonyme Autor des Klappentexts zu "Natashas Nase", der deutschen Ausgabe von Elena Lappins Roman "The Nose". Der "Stern", auch das teilt der Umschlag mit, schwärmt hingegen von der "wunderbaren Mühelosigkeit" der Erzählerin. Erschreckende Empfehlungen: Sie lassen befürchten, Peter Mayles Provence-Bücher seien ins Milieu der anglojüdischen Kulturzeitschriften verlegt worden, als sei eine Verfilmung mit Thekla Carola Wied für die Vorabendschiene des ZDF geplant. Wobei "wunderbare" Leichtigkeit im Gegensatz zu einer bloß leichten Leichtigkeit wohl nach mehr klingen soll, nach Fremdheit und Exotik, nach einem Ausruf von Biolek, und somit der öffentlich-rechtlichen Seriositätskautel Rechnung trüge.
Aber Vorsicht: Wer Leichtigkeit oder gar Mühelosigkeit erwartet, wird hier gerade so viel davon finden, daß er nicht anders kann, als weiterzublättern, und wird sich immer tiefer in eine komplexe Erzählung verstricken, in der sich allmählich die ganze fiese Doppelbödigkeit des vergangenen Jahrhunderts offenbart. Das Buch beginnt mit Natashas Post. Natasha Kaplan, eine in London lebende Amerikanerin, arbeitet als einzige Redakteurin einer traditionsreichen, aber angestaubten jüdischen Kulturzeitschrift. Das Blatt hat keine eigenen Büros, alle Briefe, E-Mails und Anrufe landen im Kaplanschen Heim, in dem auch Natashas Mann Tim und ihre Tochter Erika wohnen. Durch den Briefkasten wehen Manuskripte herein, in denen wunderbar bemühte Amateurpoeten den Holocaust verarbeiten ("Die weinende Mutter / Der nette Mann auch / Sind der Reihe nach auf / gegangen in Rauch") oder der berühmteste jüdische Geschichtenerzähler aus Darwin, Australien, Izzy "Israel" Chizzick, die Geschichte "Moses plaudert aus der Schule" erzählt. Manchmal kommt auch eine knappe Mail: "Eines Tages kriegen sie noch ein Messer in den Rücken."
Wo Post so offen hergezeigt wird wie in diesem Roman, vermutet man keine verborgenen Absichten, keine geheimen Botschaften, keine bedrohlichen Geheimnisse. Dabei wird hier bloß der alte Trick aus Edgar Allan Poes klassischer Erzählung wiederholt: Nie ist eine Botschaft besser versteckt, als wenn man sie offen auf dem Kaminsims liegenläßt. Die wunderbare Offenheit in postalischen Dingen zu Beginn des Buchs entspricht der lakonischen Klarheit, mit der dem Leser die anarchischen Gedanken der Protagonistin mitgeteilt werden. Vor allem nervt sie das ewige "Geschichts-Ding", sie leidet schlicht unter einer Überdosis Historie, wie Douglas Coupland sagen würde.
Kaum ein Tag, an dem sie nicht an den mythischen, kürzlich erst verstorbenen Gründer der Zeitung, Franz Held, erinnert würde. Keiner der alten Männer und Frauen, die im Vorstand und im Beirat der Zeitung sitzen, der nicht von früher erzählen wollte, von untergegangenen Städten, von Leid, Heldentum und Verrat, der schlechten alten Zeit eben. Je mehr sie darüber seufzt und der Leser ihr darin folgt und vertraut, desto mehr solcher historischen Dosen werden ihm freilich verabreicht.
Ein älterer deutscher Herr ("Alt genug, um dort gewesen zu sein und das getan haben zu können", sagt Natasha ihrem Vorstand) meldet sich, der der verarmten Kulturzeitschrift mit einer großen Spende helfen will. Natashas Mutter Alice will überraschend nach London kommen, um in einem aufsehenerregenden Prozeß gegen eine berühmte deutsche Nazi-Filmemacherin auszusagen, die einst bei ihren Dreharbeiten KZ-Häftlinge beschäftigte, die dabei ermordet wurden. Aber was wird ihre Mutter aussagen? Wenn Natasha danach fragt, schweigt sie entnervt: "Die Familie Kaplan verbreitete zwar eine Menge fröhlichen Krach, doch lag dahinter, fest und unverrückbar, ein großes Schweigen, wie ein schweres Boot inmitten einer lautlosen, unsichtbaren, aber überaus starken Strömung."
Also beginnt Natasha zu ermitteln. Sie findet das zwanzigste Jahrhundert. Die historischen Entwicklungslinien von Antisemitismus, Holocaust, Zweitem Weltkrieg, Kaltem Krieg und Samtener Revolution von 1989 verlaufen im Untergrund von Natashas Leben wie die U-Bahn unter London. In einigen sehr präzise konstruierten narrativen Wendungen entfaltet sich nach und nach der gesamte Wahnsinn des vergangenen Jahrhunderts, verführerisch eingebettet in die sehr gelungene Schilderung der Kaplanschen Familienverhältnisse.
Hier ist auch das Besondere an diesem Buch: So wurde selten eine Familie in die unterschiedlichen Einzelbeziehungen ihrer Mitglieder zerlegt und wieder zusammengefügt, sorgsam darauf achtend, nicht die individuellen Züge zugunsten eines allgemeinen Familienporträts zu vernachlässigen. Die Begeisterung Natashas für Tochter Erika, ihre mit Sorge und Amüsement gepaarte Bewunderung für ihren komplizierten, immer ernster werdenden Bruder, der arglose, immer zu egozentrische Charme des Vaters und schließlich eine Art ästhetisch motivierter Sprachlosigkeit im Umgang mit der Mutter, all das sind sehr überraschende, auf keinen Fall erwartbare Motive in der Beschreibung der familiären Gefühlswelt.
In einem zweiten Strang begibt sich das Buch tatsächlich in den Untergrund. Natashas Ehemann Tim gehört dem kleinen, aber selbstbewußten Corps der Londoner U-Bahn-Polizisten an. Kennengelernt haben sie sich bei der Aufnahme des Protokolls über einen Fall von Exhibitionismus, wobei die Augenzeugin Natasha den diensthabenden Tim durch eine literarisch wertvolle und mühsam detaillierte Beschreibung des corpus delicti in arge Nöte brachte, weil es ihm unendlich peinlich war.
Seine Welt ist im Gegensatz zu der seiner Ehefrau nicht von der Last der Geschichte gebeugt. Er ist umgeben von vorlauten und anzüglichen Kollegen, von betrunkenen Irrläufern und sehr alltäglichen Konflikten und Zwischenfällen, weiter entfernt von der Geschichte Mitteleuropas könnte man gar nicht sein als dieser schüchterne Tim, der die Dinge tief unter London zu beaufsichtigen hat. Doch auch dieser unterirdische Teil des Buchs erweist sich als äußerst vertrackt. Er führt in ein immer komplizierteres Netz von neonazistischen Organisationen, die zunächst mit großer Nonchalance und wie bizarre Schattenphänomene beschrieben werden, bis sich, im abrupten und brutalen Schluß, Unter- und Oberwelt - ganz ohne jede Leichtigkeit - vereinen.
So wie im Roman die Zeitschrift drei Leben hatte, nämlich als ein als Kinderzeitung getarntes kommunistisches Widerstandsorgan in Theresienstadt, in den Zeiten des Kalten Kriegs als ein vom tschechischen Geheimdienst finanziertes liberales Kunst- und Intellektuellenblättchen und schließlich als Natashas Schlüssel zur Geschichte, so hinterläßt auch die Lektüre von "Natashas Nase" eine dreifache Erinnerung: an Geschichten von Liebe und Verrat während des Holocausts und in der McCarthy-Ära, an verschiedene Möglichkeiten, diese Geschichten zu verarbeiten, zu erzählen oder zu verschweigen, und vor allem an das einzigartige, witzige, rührende, hungrige und lüsterne Personal, in dem Lappin diese beiden Ebenen literarisch verkörpert. Leichtigkeit ist hier bloß eine Steigerungsform von Komplexität.
Elena Lappin: "Natashas Nase". Roman. Aus dem Englischen übersetzt von Frank Heibert. Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln 2001. 335 S., geb., 39,90 DM.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Nils Minkmar fühlt sich durch den Klappentext des Romans, der "Leichtigkeit" und "Mühelosigkeit" verspricht, in die Irre geleitet und stellt erfreut fest, dass das Buch erheblich mehr zu bieten hat. Vielmehr sei es eine äußerst komplexe Geschichte über Holocaust, kalten Krieg und postsozialistische Ära, so der Rezensent beeindruckt, und er gibt zu, sich im Lauf der Lektüre "immer tiefer" in den Roman verstrickt zu haben. Besonders fasziniert haben ihn dabei die genauen Beobachtungen der Familie, die im Mittelpunkt des Buches steht. Er hat hier "sehr überraschende, auf keinen Fall erwartbare Motive" gefunden. Minkmar rühmt die Vielschichtigkeit des Romans, in dem er ihm die "ganze fiese Doppelbödigkeit" des 20. Jahrhunderts dargestellt sieht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Rund. Kantig. Rasend komisch manchmal. Spannend. Quälend. Aus einem Guss. Ein lustiges, kluges, schreckliches Buch. Sie werden oft lachen. Und zweimal laut weinen.", Else Buschheuer