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Die Reichsgründung zwischen 1866 und 1871 schuf einen Nationalstaat, begründete aber noch kein nationales Gemeinschaftsbewusstsein und keine Reichsloyalität. Diese Aufgabe löste 1871 die Verfassung des Deutschen Reiches durch die politischen Institutionen des Reichstages und des Bundesrates. In die alltägliche Wahrnehmung seiner Bewohner drang das Reich durch wirtschaftliche, rechtliche und kulturelle Integrationsprozesse vor. Anhand zweier Regionen mit besonders ausgeprägtem Eigenbewusstsein Sachsen und Bayern stellt die Studie die verschiedenen Wendepunkte von der exklusiven zur inklusiven…mehr

Produktbeschreibung
Die Reichsgründung zwischen 1866 und 1871 schuf einen Nationalstaat, begründete aber noch kein nationales Gemeinschaftsbewusstsein und keine Reichsloyalität. Diese Aufgabe löste 1871 die Verfassung des Deutschen Reiches durch die politischen Institutionen des Reichstages und des Bundesrates. In die alltägliche Wahrnehmung seiner Bewohner drang das Reich durch wirtschaftliche, rechtliche und kulturelle Integrationsprozesse vor. Anhand zweier Regionen mit besonders ausgeprägtem Eigenbewusstsein Sachsen und Bayern stellt die Studie die verschiedenen Wendepunkte von der exklusiven zur inklusiven Logik von Nation und Region dar. Der innere Ausbau des ersten deutschen Nationalstaates bedeutete eine nachhaltige Herausforderung an die Integrationsfähigkeit der deutschen Einzelstaaten dar, der diese Zug um Zug nachkamen. Sowohl das Reich als auch die Region verzeichneten in der Bismarckzeit einen parallelen Bedeutungsgewinn. Vor dem Hintergrund der heutigen europäischen Integration gewinnt die Integrationsforschung im Deutschen Kaiserreich eine neue Bedeutung.
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Autorenporträt
Siegfried Weichlein, geb. 1960; ist Privatdozent für Neuere und Neueste Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er veröffentlichte zahlreiche Werke zur deutschen und europäischen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, besonders zur Nationalismusforschung, Geschichte der Parteien und Wahlen sowie Geschichte der christlichen Kirchen.