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In diesem neuen TASCHEN-Buch unternehmen wir mithilfe der umfangreichen Archive von National Geographic eine Zeitreise in die Vergangenheit, um die Vereinigten Staaten während der letzten hundert Jahre Staat für Staat zu durchqueren. In der Tradition des Erfolgstitels National Geographic: In 125 Jahren um die Welt vereint diese Sammlung mehrere hundert packende Bilder, um ein Jahrhundert des Wandels und des Wachstums zu illustrieren, von Alabama bis Wyoming und von Alaska bis Wisconsin. Die Fotografinnen und Fotografen der Zeitschrift haben atemberaubende Naturlandschaften dokumentiert und…mehr

Produktbeschreibung
In diesem neuen TASCHEN-Buch unternehmen wir mithilfe der umfangreichen Archive von National Geographic eine Zeitreise in die Vergangenheit, um die Vereinigten Staaten während der letzten hundert Jahre Staat für Staat zu durchqueren. In der Tradition des Erfolgstitels National Geographic: In 125 Jahren um die Welt vereint diese Sammlung mehrere hundert packende Bilder, um ein Jahrhundert des Wandels und des Wachstums zu illustrieren, von Alabama bis Wyoming und von Alaska bis Wisconsin. Die Fotografinnen und Fotografen der Zeitschrift haben atemberaubende Naturlandschaften dokumentiert und moderne Industriekulissen, ländliche Idyllen wie hektische Großstädte, Hütten und Paläste und liefern uns das dramatische Bild einer Nation voller Kontraste und Widersprüche.Mit einem einleitenden Essay von Fotojournalist David Walker, Vorworten zu jedem einzelnen Staat und Bildunterschriften, die die spannende Story hinter jedem Bild erzählen, ist dieser Band eine Hommage an die Menschen, die Geschichte und die Schönheit der Vereinigten Staaten von Amerika in all ihrer Pracht und Vielfalt.
Autorenporträt
David Walker wurde in Süddakota geboren und wuchs in New Jersey und Maine auf. Er ist Chefredakteur der Fotofachzeitschrift Photo District News und erhielt an der Medill School of Journalism der Northwestern University ein McAllister Editorial Fellowship, nachdem er sein Studium an der Cornell University abgeschlossen hatte. Er hat für eine Reihe internationaler Publikationen Artikel über Fotografie wie auch zu anderen Themen verfasst.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.11.2016

Amerika, die Schöne

So viel Werbung war nie: Das Magazin "National Geographic" als Enzyklopädie der Heimat.

Von Freddy Langer

Es gibt ein Lied, von dem nicht wenige Amerikaner glauben, es sei die Nationalhymne ihres Landes. Und von dem nicht wenige derer, die es besser wissen, behaupten, es wäre gut, wenn es so wäre: "America, the Beautiful" - eine Lobpreisung der alabasternen Städte, der bernsteinfarbenen Felder sowie der Helden, bewährt im Freiheitskampf, die unterwegs auf Pilgerfüßen eine Schneise quer durch die Wildnis schlagen. Und im Finale dann, inbrünstig vorgetragen, die Hoffnung: "Amerika! Amerika! Gott schenke dir seine Gnade. Und kröne deine Güte mit Brüderlichkeit, vom Meer zum strahlenden Meer." Den Text, zunächst als Gedicht gedacht, hat Katherine Lee Bates geschrieben, eine Englischprofessorin. Veröffentlicht wurde er zum ersten Mal am 4. Juli des Jahres 1895, in der Kirchenzeitschrift "The Congregationalist" - aber man müsste sich nicht wundern, wenn er damals auf der Rückseite des "National Geographic Magazine" gestanden hätte.

Dreiunddreißig Männer hatten sich am 13. Januar 1888 im Cosmos Club in Washington mit der hehren Absicht zusammengefunden, "das geographische Wissen der Welt zu mehren und zu verbreiten". Dazu sollten Forschungsreisen finanziell unterstützt werden und ein monatlich erscheinendes Vereinsorgan deren Ergebnisse verbreiten. Kein Berg war ihnen zu hoch, keine Wüste zu weit und kein exotisches Ziel zu exotisch. Aber nie war das Heft, das schnell eine stattliche Auflage erreichte und sich in seinen besten Zeiten elf Millionen Mal verkaufte, mehr bei sich, als wenn es über Amerika berichtete - die Schöne, mehr noch: die Wunderschöne.

Legendär sind die sogenannten "State Stories", für die Autoren und Fotografen wochen-, mitunter monatelang in amerikanischen Bundesstaaten unterwegs waren und Geschichten mit zurückbrachten, die am Schnittpunkt von Werbung und Kalenderfotografie die Heimat zum Idyll verklärten - mit pastoralen Szenen einer intakten Natur oder atemraubenden Momenten einer majestätischen Wildnis, mit Porträts von Farmern, Ranchern und Cowboys, deren Gesichter vom Wetter gegerbt waren und die zum Rückgrat der Nation stilisiert wurden. Und nicht zuletzt mit Urlaubern, die sich angesichts von Sehenswürdigkeiten und Attraktionen keine Mühe geben, ihr Staunen und Entzücken zu verbergen. Die Aufträge der Fotografen waren detailliert beschrieben: vom Blick auf die Landschaft aus der Vogelperspektive über Ortschaften bei Sonnenauf- und -untergang bis zu den hübschesten Mädchen in den Städten. Den zufriedensten Eindruck vermitteln die Berichte immer dann, wenn sie schildern, wie sich irgendwo in der Provinz die Ideale einer Pioniergesellschaft erhalten haben. Dabei wirkt es mitunter, als habe Norman Rockwell die Motive erdacht.

Mit jener Idee von Reportage, wie sie die Illustrierte "Life" vorantrieb, hatte das nichts zu tun. Die Fotografen von "National Geographic" scheuten sich nicht einmal, ihre eigenen Familienmitglieder sowie mitgebrachte Requisiten so zu arrangieren, dass sich Glück, Patriotismus und der Glaube, in Gottes eigenem Land zu leben, in Bilder gießen ließ. Schon 1913 hatte Gilbert Hovey Grosvenor, der erste Vollzeitredakteur des Magazins und über Jahrzehnte bestimmend für dessen Auftritt, eine Ausgabe mit dem Schwerpunkt Amerika "Land of the Best" betitelt. Sein Credo: "Alles Unangenehme oder unangemessene Kritik sind zu vermeiden." Das galt allerdings auch für Berichte aus dem Rest der Welt. Folklore und Eskapismus waren die Leitsterne.

Beklemmende Momente finden sich deshalb höchst selten in dem Heft. Das Pittoreske herrscht vor. Zuallererst sollte die kindliche Freude am bunten Bild erfüllt werden. Und auch wenn seit den siebziger Jahren heiklere Themen wie Umweltzerstörung, soziale Probleme und politische Krisen aufgegriffen werden, blieb eine überwiegend positive Weltanschauung bestimmend für die Autoren und erst recht die Fotografen von "National Geographic". Das trifft nun auch auf die beiden monumentalen Bände zu, für die Jeff Klein, Joe Yogerst, David Walker und Reuel Golden aus einem Fundus von Millionen und Abermillionen Fotos ihre eigenen "State Stories" zusammengestellt haben. Ihr Ordnungsprinzip für die knapp tausend Seiten ist das Alphabet, und so führt die Reise in wildem Zickzack durch die Vereinigten Staaten - und mitten hinein in eine Welt, die eben nicht erst die verstrichene Zeit verklärt hat, sondern die von Anbeginn dargestellt war als ein Hort der Rechtschaffenheit und des Optimismus. Insofern entsprachen viele der Geschichten nicht nur in ihrer Ästhetik der Werbung; sie waren Werbung: für ein Vertrauen in das eigene Land, das sich mit Gottes Hilfe und hochgekrempelten Flanellhemdsärmeln noch aus jeder Krise befreit hat. Da fragt man sich natürlich, weshalb die beiden Bände ausgerechnet jetzt erscheinen.

"National Geographic, USA" von Jeff Klein, Joe Yogerst, David Walker und Reuel Golden. Taschen Verlag, Köln 2016. Zwei Bände im Schuber, zusammen 964 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Gebunden, 275 Euro. Alle Bilder dieser Seite sind den beiden Bänden entnommen - courtesy National Geographic /TASCHEN

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"Das Buch illustriert über ein Jahrhundert des Wandels, des Wachstums... Eine Art fotografisches Kaleidoskop bewegter Geschichte... Ein bibliophiler Genuss." APA