Je nach Sprach- und Kulturraum werden krisenhafte Ereignisse unterschiedlich gedeutet. Häufig werden sie als übermächtige Bedrohungen beschrieben, die wie Naturgewalten über eine Gesellschaft hereinbrechen. Jedoch lassen sich auch andere Interpretationen beobachten. Ein Beispiel ist der argentinische Zahlungsausfall von 2014, der im öffentlichen Diskurs den Status einer überwindbaren Herausforderung erhält und keinen Krisendiskurs, sondern stattdessen einen nationalen Identitätsdiskurs auslöst. Die vorliegende diskurslinguistische Studie fokussiert diese andere Seite der Krise und erarbeitet die Deutungsmuster eines resilienten Umgangs mit widrigen Umständen. Damit leistet sie einen Beitrag zur kulturorientierten Sprachwissenschaft und erweitert die gegenwärtige diskurslinguistische Krisenforschung.