1923 wurde der deutsche Freikorpskämpfer Albert Leo Schlageter wegen Sabotage gegen die französische Ruhrbesatzung erschossen; der tschechische Journalist Julius Fucík, wichtiger Vertreter des kommunistischen Widerstands im 'Reichsprotektorat Böhmen und Mähren', wurde 1943 hingerichtet. Beide Männer wurden zu nationalen Heldenikonen und beide gerieten nach dem Ende der Systeme, die ihren politischen Märtyrerkult aufgebaut und benutzt hatten, in Vergessenheit. Der Autor bringt auf einer reichen Basis deutscher und tschechischer Quellen neues Licht in die legendenumrankten Biographien Schlageters und Fucíks, die bisher kaum je zuverlässig behandelt worden sind. Auf dieser Basis bietet er eine breite Darstellung ihres Heldenkultes und analysiert, wie die Kulte um sie und andere 'nationale Märtyrer' des 20. Jahrhunderts funktionierten. Ein wichtiger Beitrag zur Kulturgeschichte und zur Erinnerungskultur Deutschlands und der ehemaligen Tschechoslowakei.
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