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Für den renommierten Erzähler, einstigen peruanischen Präsidentschaftskandidaten und politischen Publizisten Mario Vargas Llosa ist der Nationalismus am Ende dieses Jahrhunderts zu einer ernsthaften Bedrohung für die Menschheit und die demokratische Kultur geworden. Denn jede Form des Nationalismus, so seine Analyse, ob auf dem Balkan oder in Kanada, ob in Ruanda oder in Deutschland, führt zu Intoleranz, Diskriminierung, einem offenen oder verkappten Rassismus, im Extremfall zu Krieg und Vertreibung.
In seiner politischen Rhetorik beruft sich der Nationalismus auf die unhaltbare Vorstellung
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Produktbeschreibung
Für den renommierten Erzähler, einstigen peruanischen Präsidentschaftskandidaten und politischen Publizisten Mario Vargas Llosa ist der Nationalismus am Ende dieses Jahrhunderts zu einer ernsthaften Bedrohung für die Menschheit und die demokratische Kultur geworden. Denn jede Form des Nationalismus, so seine Analyse, ob auf dem Balkan oder in Kanada, ob in Ruanda oder in Deutschland, führt zu Intoleranz, Diskriminierung, einem offenen oder verkappten Rassismus, im Extremfall zu Krieg und Vertreibung.

In seiner politischen Rhetorik beruft sich der Nationalismus auf die unhaltbare Vorstellung von einer einheitlichen Nation. Doch wie die Entstehung der Nationalstaaten im Europa des 19. Jahrhunderts zeigt, sind Nationen eine "politische Erfindung, die einer gesellschaftlichen und geographischen Realität meist gewaltsam aufgezwungen wurden". Folglich gibt es keine "reinen", statischen Nationen. Indem der Nationalismus dieses künstliche und abstrakte "Wir-hier-die anderen dort-Gefühl" zu seinem politischen Ziel erklärt, setzt er an die Stelle eines rationalen Verständnisses von Geschichte und Gesellschaft einen kollektivistischen Glaubensakt: Der Nation werden mythische Attribute zugeschrieben. Diese rechtfertigen eine Politik, die auf den Ausschluß "anderer" Nationen und die Unterdrückung der Unterschiede in der "eigenen" Nation abzielt.

Gegen den Nationalismus, der besonders in den Staaten der Dritten Welt eine eminente Gefahr bedeutet, richtet sich das fulminante Plädoyer von Mario Vargas Llosa. Und er stellt ihr einen Liberalismus entgegen, der demokratische Kultur, Pluralismus und Freiheit in der Vielfalt ermöglicht.
Autorenporträt
Mario Vargas Llosa wurde am 28. März 1936 in Arequipa (Peru) geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Bolivien, Piura (Nordperu) und Lima. Im Alter von 18 Jahren heiratete er Julia Urquidi, mit der er neun Jahre zusammenlebte. Diese Beziehung verarbeitete er später in seinem Roman Tante Julia und der Kunstschreiber . Bereits während seines Studiums der Geistes- und Rechtswissenschaften in Lima und Madrid (Promotion über Gabriel García Márquez) schrieb er für verschiedene Zeitschriften und Zeitungen und veröffentlichte erste Erzählungen. 1963 erschien sein erster Roman La ciudad y los perros (dt. Die Stadt und die Hunde ), der auf eigenen Erfahrungen in der Kadettenanstalt Leoncio Prado in Lima beruht. Der Roman wurde in Spanien mehrfach ausgezeichnet und in über 20 Sprachen übersetzt. Vargas Llosa war als Gastprofessor in Washington, Puerto Rico, London, New York und Cambridge tätig. 1989 bewarb er sich als Kandidat der oppositionellen Frente Democrático für die peruanischen Präsidentschaftswahlen und unterlag 1990 im zweiten Wahlgang. Daraufhin zog er sich aus der aktiven Politik zurück. Mario Vargas Llosa ist Ehrendoktor verschiedener amerikanischer und europäischer Universitäten und hielt Gastprofessuren unter anderem in Harvard (1992), Princeton (1993) und Oxford (2004). 2010 erhält er den Nobelpreis für Literatur "für seine Kartografie von Machtstrukturen und seine energischen Bilder des individuellen Widerstands, der Rebellion und Niederlage". Heute lebt Mario Vargas Llosa mit seiner Frau Patricia in Madrid und Lima.
Er gehört zu den bekannten lateinamerikanischen Autoren. Sein umfangreiches Gesamtwerk umfasst neben Romanen auch Erzählungen, politische Betrachtungen, Theaterstücke und Essays. 1977 gewählt zum Präsidenten des Internationalen P.E.N.-Clubs. 1996 ausgezeichnet mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und 2008 mit dem Freiheitspreis der Friedrich-Naumann-Stiftung. 2010 erhielt Mario Vargas Llosa den Nobelpreis für Literatur.