Für den renommierten Erzähler, einstigen peruanischen Präsidentschaftskandidaten und politischen Publizisten Mario Vargas Llosa ist der Nationalismus am Ende dieses Jahrhunderts zu einer ernsthaften Bedrohung für die Menschheit und die demokratische Kultur geworden. Denn jede Form des Nationalismus, so seine Analyse, ob auf dem Balkan oder in Kanada, ob in Ruanda oder in Deutschland, führt zu Intoleranz, Diskriminierung, einem offenen oder verkappten Rassismus, im Extremfall zu Krieg und Vertreibung.
In seiner politischen Rhetorik beruft sich der Nationalismus auf die unhaltbare Vorstellung von einer einheitlichen Nation. Doch wie die Entstehung der Nationalstaaten im Europa des 19. Jahrhunderts zeigt, sind Nationen eine "politische Erfindung, die einer gesellschaftlichen und geographischen Realität meist gewaltsam aufgezwungen wurden". Folglich gibt es keine "reinen", statischen Nationen. Indem der Nationalismus dieses künstliche und abstrakte "Wir-hier-die anderen dort-Gefühl" zu seinem politischen Ziel erklärt, setzt er an die Stelle eines rationalen Verständnisses von Geschichte und Gesellschaft einen kollektivistischen Glaubensakt: Der Nation werden mythische Attribute zugeschrieben. Diese rechtfertigen eine Politik, die auf den Ausschluß "anderer" Nationen und die Unterdrückung der Unterschiede in der "eigenen" Nation abzielt.
Gegen den Nationalismus, der besonders in den Staaten der Dritten Welt eine eminente Gefahr bedeutet, richtet sich das fulminante Plädoyer von Mario Vargas Llosa. Und er stellt ihr einen Liberalismus entgegen, der demokratische Kultur, Pluralismus und Freiheit in der Vielfalt ermöglicht.
In seiner politischen Rhetorik beruft sich der Nationalismus auf die unhaltbare Vorstellung von einer einheitlichen Nation. Doch wie die Entstehung der Nationalstaaten im Europa des 19. Jahrhunderts zeigt, sind Nationen eine "politische Erfindung, die einer gesellschaftlichen und geographischen Realität meist gewaltsam aufgezwungen wurden". Folglich gibt es keine "reinen", statischen Nationen. Indem der Nationalismus dieses künstliche und abstrakte "Wir-hier-die anderen dort-Gefühl" zu seinem politischen Ziel erklärt, setzt er an die Stelle eines rationalen Verständnisses von Geschichte und Gesellschaft einen kollektivistischen Glaubensakt: Der Nation werden mythische Attribute zugeschrieben. Diese rechtfertigen eine Politik, die auf den Ausschluß "anderer" Nationen und die Unterdrückung der Unterschiede in der "eigenen" Nation abzielt.
Gegen den Nationalismus, der besonders in den Staaten der Dritten Welt eine eminente Gefahr bedeutet, richtet sich das fulminante Plädoyer von Mario Vargas Llosa. Und er stellt ihr einen Liberalismus entgegen, der demokratische Kultur, Pluralismus und Freiheit in der Vielfalt ermöglicht.