Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Soziologie - Politische Soziologie, Majoritäten, Minoritäten, Note: 2,0, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Geschichte des Antisemitismus, Sprache: Deutsch, Abstract: Auf ihrem Höhepunkt Anfang der fünfziger Jahre erfuhren die seit Jahren in Osteuropa andauernden stalinistischen Parteisäuberungen eine kaum verhohlene antisemitische Ausrichtung. Auch in der DDR wurden hohe Parteimitglieder öffentlich angeklagt, im Dienste des Zionismus und der USA-Finanzoligarchie die Ausplünderung Deutschlands ins Werk gesetzt zu haben. Zentrales Thema der vorliegenden Ausarbeitung ist die Frage, wie die Vorwürfe dieser Art in dem deutschen Teilstaat, der sich als sozialistischer und antifaschistischer Staat verstand, entstehen konnten.Der größte Teil der Information zu diesem Thema beruht auf der im Jahr 2002 verfassten Dissertation von Thomas Haury. Er wurde 1959 geboren, studierte Soziologie und Geschichte und ist zur Zeit in verschiedenen Bildungseinrichtungen tätig.Im ersten Teil der Ausarbeitung wird die politische Situation in den Staaten Osteuropas in den 40-er und Anfang der 50-er Jahre dargestellt. Einen Brennpunkt bildete die Frage der deutschen Schuld sowie die Wiedergutmachung und Rückerstattung jüdischen Vermögens.Kapitel zwei behandelt die Umwandlung der SED zur einer "Partei neuen Typs". Hier werden von der SED propagiertes Weltbild - Nationalismus - und die nationale Befreiungskampf vorgestellt und auf ihre Affinitäten zu antisemitischen Denkmustern untersucht.Ziel der Säuberungen innerhalb der Parteien besonders durch das Instrument der ZPKK war das sozialistische Regime auf deutschem Boden endgültig zu festigen. Dabei wurden die potentiellen Gegner und Gruppierungen schnell ausgemacht. So führte Anfang der 50-er Jahre ein zuerst aus dem Stalin-Apparat angeleiteter erneuter Antisemitismus zu einer zunehmenden Fluchtbewegung der jüdischen Bevölkerung von Ost- nach Westdeutschland. Auf die Repressalien gegenüber der politischen Gegnern, besonders aber gegen Mitglieder der jüdischen Gemeinden und derjenigen, die diese unterstützten, wird im dritten Teil des Textes genau eingegangen.
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