Seit vielen Jahren ist das spanische Baskenland, Euskadi, eine der unruhigsten Regionen in Westeuropa. Entgegen vielfach geäußerter Hoffnungen ist die von Gewalt, politischer Polarisierung und scharfer ideologischer Konfrontation geprägte baskische Krise kein vorübergehendes Phänomen und konnte auch im Zuge des spanischen Demokratisierungsprozesses nicht gelöst werden. Im Gegenteil, seit 1975 hat sich die Situation noch verschärft. Welche Faktoren kennzeichnen den baskischen Konflikt? Welche Gruppen, Positionen, Ideologien stehen sich gegenüber? Welche Konfliktlinien und Themen lassen sich aufzeigen? Welche Ziele und Strategien verfolgen die widerstreitenden Akteure? Und welche Rolle spielt die Gewalt? Anhand der Entwicklung des baskischen Parteienpluralismus sowie der Entstehung autonomer Strukturen in der baskischen Region zwischen 1975 und 1981 werden Charakteristika sowie Ursprünge und Hintergründe der baskischen Krise untersucht. Des weiteren befasst sich die Analyse schwerpunktmäßig mit dem baskischen Nationalismus, der bis heute eine zentrale Rolle im politischen Leben Euskadis einnimmt und dessen politische Vertreter von den einen als legitime Wortführer baskischer Anliegen, von den anderen als Hauptverursacher der andauernden Konfrontation bezeichnet werden.