Wenn Kultur erforscht wird, stehen stets ethnische Gruppierungen (Stämme, Völker, Nationen) im Vordergrund. Das gilt auch für die Schriften von Geert Hofstede, der die empirische Kulturforschung bekannt machte. Seine IBM-Studie »Culture's Consequences - International Differences in Work Related Values« fand genauso viele Verfechter wie vehemente Kritiker. Lena Schmitz führt in diese Kontroverse ein und zeigt durch umfassendes Belegmaterial sowie eine eigene Studie, dass die Kritiker Recht haben: Der Kulturbegriff und das Konzept »Kulturdimension«, so wie sie von Hofstede verwendet werden, erweisen sich als ebenso wenig wissenschaftlich tragfähig wie seine empirische Methodik.
»Insgesamt gibt die Studie einen erhellenden Einblick in jene reduktionistischen Mechanismen, die Hofstede vornimmt, und die selbst in einer globalisierten, scheinbar postnationalen Welt einem nationalkulturellen Kulturbegriff noch immer große Bedeutung beimessen.«
Christiane Dätsch, Zeitschrift für Kulturmanagement, 2 (2016) 20160926
Christiane Dätsch, Zeitschrift für Kulturmanagement, 2 (2016) 20160926