Fachwissenschaftliche sowie -didaktische Diskussionen rund um Themen des Nationalsozialismus finden meist bezogen auf die Sekundarstufe statt. Der Primarbereich wird aufgrund von Annahmen der Verfrühung oder einer emotionalen Überforderung der Schüler_innen oftmals nicht in den Diskurs integriert. Jedoch belegen diverse Studien, dass im digitalen Informationszeitalter auch Dritt- und Viertklässler_innen mit diesen Themengebieten in Kontakt kommen und so individuelle Vergangenheitsvorstellungen entwickeln. Deshalb sollte Grundschüler_innen die Möglichkeit zu einer fundierten Auseinandersetzung im schulischen Rahmen nicht verwehrt werden. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es aufzuzeigen, wie der Nationalsozialismus als herausforderndes Thema im Sachunterricht der Grundschule zum Gegenstand historischen Lernens für Dritt- und Viertklässler_innen werden kann. Hierzu werden Schüler_innenvorstellungen mithilfe qualitativer Interviews erhoben. Diese bestätigen die These, dass auch Grundschüler_innen bereits über Wissen zum Nationalsozialismus verfügen. Jedoch entwickeln die Schüler_innen durch fehlende Verarbeitungs- und Reflexionsmöglichkeiten Fehlvorstellungen, die zu problematischen Entwicklungen wie Angst oder Gewaltverherrlichung führen können.
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