Korean American Henry Parks is "surreptitious, B+ student of life, illegal alien, emotional alien, Yellow peril: neo-American, stranger, follower, traitor, spy..". or so says his wife, in the list she writes upon leaving him. Henry is forever uncertain of his place, a perpetual outsider looking at American culture from a distance. And now, a man of two worlds, he is beginning to fear that he has betrayed both - and belongs to neither.
The debut novel from critically-acclaimed and New York Times bestselling author of On Such a Full Sea and My Year Abroad.
In Native Speaker, author Chang-rae Lee introduces readers to Henry Park. Park has spent his entire life trying to become a true American a native speaker. But even as the essence of his adopted country continues to elude him, his Korean heritage seems to drift further and further away.
Park's harsh Korean upbringing has taught him to hide his emotions, to remember everything he learns, and most of all to feel an overwhelming sense of alienation. In other words, it has shaped him as a natural spy.
But the very attributes that help him to excel in his profession put a strain on his marriage to his American wife and stand in the way of his coming to terms with his young son's death. When he is assigned to spy on a rising Korean-American politician, his very identity is tested, and he must figure out who he is amid not only the conflicts within himself but also within the ethnic and political tensions of the New York City streets.
Native Speaker is a story of cultural alienation. It is about fathers and sons, about the desire to connect with the world rather than stand apart from it, about loyalty and betrayal, about the alien in all of us and who we finally are.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
The debut novel from critically-acclaimed and New York Times bestselling author of On Such a Full Sea and My Year Abroad.
In Native Speaker, author Chang-rae Lee introduces readers to Henry Park. Park has spent his entire life trying to become a true American a native speaker. But even as the essence of his adopted country continues to elude him, his Korean heritage seems to drift further and further away.
Park's harsh Korean upbringing has taught him to hide his emotions, to remember everything he learns, and most of all to feel an overwhelming sense of alienation. In other words, it has shaped him as a natural spy.
But the very attributes that help him to excel in his profession put a strain on his marriage to his American wife and stand in the way of his coming to terms with his young son's death. When he is assigned to spy on a rising Korean-American politician, his very identity is tested, and he must figure out who he is amid not only the conflicts within himself but also within the ethnic and political tensions of the New York City streets.
Native Speaker is a story of cultural alienation. It is about fathers and sons, about the desire to connect with the world rather than stand apart from it, about loyalty and betrayal, about the alien in all of us and who we finally are.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 21.01.2002Der doppelte Doc Hata
Chang-Rae Lees Roman „Fremd im eigenen Leben”
„A Gesture Life”: über den Originaltitel von Chang-Rae Lees zweitem Roman kann man, anders als über den deutschen – „Fremd im eigenen Leben” – eine Weile grübeln. Was könnte das sein, ein „Gesture Life”? Ein Gebärdenleben, so wie es eine Gebärdensprache gibt? Hat sich das Leben von Franklin Hata, dem japanischstämmigen Ex-Sanitätshausbesitzer in Bedley Run, mehr in Gesten als in Worten vollzogen? Und was wären dann die Lebensgesten von Franklin oder, wie er in Bedley Run liebevoll genannt wird, „Doc” Hata gewesen?
Vielleicht hilft der Hinweis, dass es Doc Hata zeitlebens nicht leicht gefallen ist, sich auszudrücken. Die einzige soziale Gebärde, die bei ihm wirklich saß, war die des Geschäftsmannes. Das Persönliche und Private hingegen, Liebe, Familie, Freundschaft hat ihn selten froh, meistens unsicher und verlegen gemacht. Ein Umstand, für den Doc Hata sich seine eigene kleine Theorie der migrationsbedingten erotischen Abstinenz zurecht gelegt hat. „Seit meinem Entschluss, Japan zu verlassen”, heißt es am Anfang seiner groß angelegten Lebens-Anamnese, „hatte ich praktisch jeden Gedanken an Frauen und intime Beziehungen abgeschrieben, denn mir war klar, welcher Anstrengungen es bedurfte, mich in einem fremden Land niederzulassen.”
Die Anpassung, von der hier erzählt wird, ist eine große, eine übergroße Verzichts-Leistung, und das Tragische an ihr ist, dass sie komisch wirkt. Deshalb muss sich der alte Sanitäter gleich anschließend für seinen Verzicht rechtfertigen: „Das mag”, sagt er, „wie eine Ausrede klingen, und vielleicht ist es tatsächlich auch ein bisschen deprimierend, und Einheimische werden nur schwer begreifen, wie aufreibend so ein Neubeginn sein kann.” Das alles ist wohl wahr, und das Gemeine daran ist, dass es einem keiner dankt.
Es ist nicht leicht, einen aufregenden Roman über einen Mann zu schreiben, der das Leben ersichtlich hinter sich hat und nun, als allseits wohl gelittener Pensionist in einem amerikanischen Grüngürtel, den Riten des gehobenen Zeitvertreibs nachgeht. Nichts an Doc Hatas Rentnerleben ist weiter der Rede wert, nicht der Golfkurs und auch nicht die Gartenarbeit. Also muss das, was an seinem Leben und diesem Roman von Bedeutung ist, tief im Brunnen der Vergangenheit liegen. Weil es vorwiegend schmerzliche Erinnerungen sind, die der ordnungsliebende alte Mann viele Jahre nach Kräften fernzuhalten bemüht war, braucht es schon ein Feuer unter dem Dach, bis die Anamnesis einsetzt.
Es hat also gebrannt in seinem Haus, Doc Hata musste ins Krankenhaus, nun ist er wieder daheim, und mit Macht drängt die Vergangenheit durch das frisch renovierte Gemäuer. Drei unglückliche Frauengeschichten aus drei Lebensphasen beschäftigen den Alten auf einmal wieder. Mit Mary Burns, der attraktiven Nachbarin, hätte er seinen selbst gewählten Liebes-Bann aufheben können, aber seine Ungelenkigkeit, seine mangelnde Entschlussfreude, ja überhaupt sein dramatischer Mangel an Rasanz haben das Abenteuer vereitelt, ehe es so recht eines werden konnte. Noch niederschmetternder ist die Geschichte mit Sunny, seiner Adoptivtochter, einer halb-koreanischen Kriegswaisen. Wer will schon einen Adoptivvater, dessen Glück sich darin vollendet, beim Sonntagsspaziergang die Huldigungen zufriedener Kunden entgegen zu nehmen? Vielleicht ist das ja ein „Gesture Life”: ein Leben, das nur aus Gesten besteht, die den anderen Unterwürfigkeit signalisieren.
Die dritte und schockierendste dieser Frauen-Geschichte aber spielt in einer anderen Welt und in einem anderen, schnelleren und tragischeren Roman. Sie geht weit zurück, in die Zeit kurz vor Kriegsende, da Doc Hata als japanischer Sanitätsoffizier in Birma Dienst tut. Was er dort erlebt, zuerst mit der ihm angeborenen Anpassungsbereitschaft, dann mit zunehmender Auflehnung, schließlich mit offener Insubordination, ist die reine Barbarei: die Versklavung junger, vor allem koreanischer Frauenzu Zwecken des militärischen Sexualnachschubs.
Offenbar wollte Chang-Rae Lee, der 1965 in Korea geboren wurde und als Kind mit seinen Eltern in die USA kam, zunächst ein ganz anderes Buch schreiben, eines über das System der Zwangsprostitution, das die japanische Armee im Zweiten Weltkrieg in Südostasien unterhielt. Aber ist das jetzt eigentlich noch die Geschichte von Doc Hata oder nicht vielleicht eine andere, wahrscheinlich viel brisantere, über die man gern mehr erführe, wenn auch nicht unbedingt auf dem Umweg über einen älteren japanischen Herrn an der Ostküste, der sich an all das Schreckliche doch eigentlich nur noch sehr lückenhaft wird erinnern können? So viel Stoff, wie Chang-Rae Lee ihm zumutet, kann der alte, müde Doc Hata gar nicht mehr halten. Das ist nur eines der Probleme, die die Konstruktion seines Romans aufwirft. Erst steht die Zeit in ihm so zäh wie an den Nachmittagen eines Pensionisten, aber es ist immerhin die Zeit, wie Doc Hata selbst sie erlebt. Dann gibt es Handlung in Fülle, nur die Hauptfigur kommt in dem nun losbrechenden Norman Mailerschen Kriegsgetöse abhanden. Erst soll der Held ein lahmer alter Mann sein, in der weiteren Folge entpuppt er sich dann aber als ein junger Heißsporn und, man glaubt es kaum, als ein Liebhaber, der seine Liebe bis in den Tod verteidigt. Welcher Doc Hata ist denn nun der richtige?
Vielleicht würde man die Schwächen dieses Romans mit Gleichgültigkeit quittieren, wäre Chang-Rae Lee nicht vom „New Yorker” unter die „zwanzig besten Erzähler unter vierzig” eingereiht worden. Wenn die Creative-Writing- Routine dieses Romans schon für die erste Reihe reicht, dann scheint in Amerika die Latte im Moment nicht besonders hoch zu liegen.
CHRSITOPH
BARTMANN
CHANG-RAE LEE: Fremd im eigenen Land. Roman. Aus dem Amerikanischen von Marcus Ingendaay. Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln 2001. 398 Seiten, 22, 90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
Chang-Rae Lees Roman „Fremd im eigenen Leben”
„A Gesture Life”: über den Originaltitel von Chang-Rae Lees zweitem Roman kann man, anders als über den deutschen – „Fremd im eigenen Leben” – eine Weile grübeln. Was könnte das sein, ein „Gesture Life”? Ein Gebärdenleben, so wie es eine Gebärdensprache gibt? Hat sich das Leben von Franklin Hata, dem japanischstämmigen Ex-Sanitätshausbesitzer in Bedley Run, mehr in Gesten als in Worten vollzogen? Und was wären dann die Lebensgesten von Franklin oder, wie er in Bedley Run liebevoll genannt wird, „Doc” Hata gewesen?
Vielleicht hilft der Hinweis, dass es Doc Hata zeitlebens nicht leicht gefallen ist, sich auszudrücken. Die einzige soziale Gebärde, die bei ihm wirklich saß, war die des Geschäftsmannes. Das Persönliche und Private hingegen, Liebe, Familie, Freundschaft hat ihn selten froh, meistens unsicher und verlegen gemacht. Ein Umstand, für den Doc Hata sich seine eigene kleine Theorie der migrationsbedingten erotischen Abstinenz zurecht gelegt hat. „Seit meinem Entschluss, Japan zu verlassen”, heißt es am Anfang seiner groß angelegten Lebens-Anamnese, „hatte ich praktisch jeden Gedanken an Frauen und intime Beziehungen abgeschrieben, denn mir war klar, welcher Anstrengungen es bedurfte, mich in einem fremden Land niederzulassen.”
Die Anpassung, von der hier erzählt wird, ist eine große, eine übergroße Verzichts-Leistung, und das Tragische an ihr ist, dass sie komisch wirkt. Deshalb muss sich der alte Sanitäter gleich anschließend für seinen Verzicht rechtfertigen: „Das mag”, sagt er, „wie eine Ausrede klingen, und vielleicht ist es tatsächlich auch ein bisschen deprimierend, und Einheimische werden nur schwer begreifen, wie aufreibend so ein Neubeginn sein kann.” Das alles ist wohl wahr, und das Gemeine daran ist, dass es einem keiner dankt.
Es ist nicht leicht, einen aufregenden Roman über einen Mann zu schreiben, der das Leben ersichtlich hinter sich hat und nun, als allseits wohl gelittener Pensionist in einem amerikanischen Grüngürtel, den Riten des gehobenen Zeitvertreibs nachgeht. Nichts an Doc Hatas Rentnerleben ist weiter der Rede wert, nicht der Golfkurs und auch nicht die Gartenarbeit. Also muss das, was an seinem Leben und diesem Roman von Bedeutung ist, tief im Brunnen der Vergangenheit liegen. Weil es vorwiegend schmerzliche Erinnerungen sind, die der ordnungsliebende alte Mann viele Jahre nach Kräften fernzuhalten bemüht war, braucht es schon ein Feuer unter dem Dach, bis die Anamnesis einsetzt.
Es hat also gebrannt in seinem Haus, Doc Hata musste ins Krankenhaus, nun ist er wieder daheim, und mit Macht drängt die Vergangenheit durch das frisch renovierte Gemäuer. Drei unglückliche Frauengeschichten aus drei Lebensphasen beschäftigen den Alten auf einmal wieder. Mit Mary Burns, der attraktiven Nachbarin, hätte er seinen selbst gewählten Liebes-Bann aufheben können, aber seine Ungelenkigkeit, seine mangelnde Entschlussfreude, ja überhaupt sein dramatischer Mangel an Rasanz haben das Abenteuer vereitelt, ehe es so recht eines werden konnte. Noch niederschmetternder ist die Geschichte mit Sunny, seiner Adoptivtochter, einer halb-koreanischen Kriegswaisen. Wer will schon einen Adoptivvater, dessen Glück sich darin vollendet, beim Sonntagsspaziergang die Huldigungen zufriedener Kunden entgegen zu nehmen? Vielleicht ist das ja ein „Gesture Life”: ein Leben, das nur aus Gesten besteht, die den anderen Unterwürfigkeit signalisieren.
Die dritte und schockierendste dieser Frauen-Geschichte aber spielt in einer anderen Welt und in einem anderen, schnelleren und tragischeren Roman. Sie geht weit zurück, in die Zeit kurz vor Kriegsende, da Doc Hata als japanischer Sanitätsoffizier in Birma Dienst tut. Was er dort erlebt, zuerst mit der ihm angeborenen Anpassungsbereitschaft, dann mit zunehmender Auflehnung, schließlich mit offener Insubordination, ist die reine Barbarei: die Versklavung junger, vor allem koreanischer Frauenzu Zwecken des militärischen Sexualnachschubs.
Offenbar wollte Chang-Rae Lee, der 1965 in Korea geboren wurde und als Kind mit seinen Eltern in die USA kam, zunächst ein ganz anderes Buch schreiben, eines über das System der Zwangsprostitution, das die japanische Armee im Zweiten Weltkrieg in Südostasien unterhielt. Aber ist das jetzt eigentlich noch die Geschichte von Doc Hata oder nicht vielleicht eine andere, wahrscheinlich viel brisantere, über die man gern mehr erführe, wenn auch nicht unbedingt auf dem Umweg über einen älteren japanischen Herrn an der Ostküste, der sich an all das Schreckliche doch eigentlich nur noch sehr lückenhaft wird erinnern können? So viel Stoff, wie Chang-Rae Lee ihm zumutet, kann der alte, müde Doc Hata gar nicht mehr halten. Das ist nur eines der Probleme, die die Konstruktion seines Romans aufwirft. Erst steht die Zeit in ihm so zäh wie an den Nachmittagen eines Pensionisten, aber es ist immerhin die Zeit, wie Doc Hata selbst sie erlebt. Dann gibt es Handlung in Fülle, nur die Hauptfigur kommt in dem nun losbrechenden Norman Mailerschen Kriegsgetöse abhanden. Erst soll der Held ein lahmer alter Mann sein, in der weiteren Folge entpuppt er sich dann aber als ein junger Heißsporn und, man glaubt es kaum, als ein Liebhaber, der seine Liebe bis in den Tod verteidigt. Welcher Doc Hata ist denn nun der richtige?
Vielleicht würde man die Schwächen dieses Romans mit Gleichgültigkeit quittieren, wäre Chang-Rae Lee nicht vom „New Yorker” unter die „zwanzig besten Erzähler unter vierzig” eingereiht worden. Wenn die Creative-Writing- Routine dieses Romans schon für die erste Reihe reicht, dann scheint in Amerika die Latte im Moment nicht besonders hoch zu liegen.
CHRSITOPH
BARTMANN
CHANG-RAE LEE: Fremd im eigenen Land. Roman. Aus dem Amerikanischen von Marcus Ingendaay. Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln 2001. 398 Seiten, 22, 90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
"One of the year's most provocative and deeply felt first novels...a searing portrait of the immigrant experience."Vanity Fair
"With echoes of Ralph Ellison, Chang-rae Lee's extraordinary debut speaks for another kind of invisible man: the Asian immigrant in America...a revelatory work of fiction."Vogue
"The prose Lee writes is elliptical, riddling, poetic, often beautifully made."The New Yorker
"Deft, delicate...The book's narrative is lyrical, its plot compelling...The novel's interwoven plots and themes, its slew of singular characters, and Henry's ongoing recollections and reflections are rich and enticing."Boston Globe
"A tender meditation on love, loss, and family."The New York Times Book Review
"With echoes of Ralph Ellison, Chang-rae Lee's extraordinary debut speaks for another kind of invisible man: the Asian immigrant in America...a revelatory work of fiction."Vogue
"The prose Lee writes is elliptical, riddling, poetic, often beautifully made."The New Yorker
"Deft, delicate...The book's narrative is lyrical, its plot compelling...The novel's interwoven plots and themes, its slew of singular characters, and Henry's ongoing recollections and reflections are rich and enticing."Boston Globe
"A tender meditation on love, loss, and family."The New York Times Book Review