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Auffällig oft werden in literarischen Texten des 18. Jahrhunderts - von Montesquieus Lettres persanes bis hin zu Goethes Wilhelm Meister oder Sades Crimes de l'amour - inzestuöse Beziehungen dargestellt. Diese Untersuchung zeigt auf, daß die Geschichte des Inzestmotivs in der Aufklärungsepoche entlang zweier verschiedener Stränge verläuft: Bewußt eingegangener Inzest wird von den Autoren der Aufklärung im Zusammenhang mit der naturrechtlichen Neubegründung der Moral thematisiert, unwissentlich begangener Inzest dagegen gibt ihnen Anlaß zur Reflexion über die Rolle des Fatums in der…mehr

Produktbeschreibung
Auffällig oft werden in literarischen Texten des 18. Jahrhunderts - von Montesquieus Lettres persanes bis hin zu Goethes Wilhelm Meister oder Sades Crimes de l'amour - inzestuöse Beziehungen dargestellt. Diese Untersuchung zeigt auf, daß die Geschichte des Inzestmotivs in der Aufklärungsepoche entlang zweier verschiedener Stränge verläuft: Bewußt eingegangener Inzest wird von den Autoren der Aufklärung im Zusammenhang mit der naturrechtlichen Neubegründung der Moral thematisiert, unwissentlich begangener Inzest dagegen gibt ihnen Anlaß zur Reflexion über die Rolle des Fatums in der vermeintlich "besten aller Welten". Durch die Kontrastierung der französischen und der deutschen Entwicklung des Motivs werden zudem signifikante Unterschiede im Charakter der Aufklärung in den beiden Kulturräumen deutlich.
Autorenporträt
Der Autor: Hartmut Nonnenmacher, geboren 1965, studierte Romanistik und Germanistik in Tübingen. Von 1995 bis 2000 war er DAAD-Lektor in Santiago de Compostela, zur Zeit arbeitet er als Akademischer Rat in Regensburg. Schwerpunkte: Vergleichende Literaturwissenschaft, Übersetzung (Spanisch-Deutsch, Französisch-Deutsch), Spanische Landeswissenschaft.