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Das Buch versucht, das Wesen naturalistischen Denkens epocheübergreifend zu verstehen und seine Grenzen aufzuweisen. Hierzu wird ein heuristisches Modell verwendet, das naturalistische und nicht naturalistische Konzeptionen als gegensätzliche Antworten auf die Grundfrage nach dem Verhältnis von Wirklichkeit und begrifflicher Repräsentation unterscheidet. Die naturalistische Formel "Alles ist Natur" stellt sich entweder als Überzeugung dar, alle Wirklichkeit lasse sich im Begriff abbilden (Essentialismus), oder als deren konträrer Gegensatz, d.h. als nominalistische Statuierung einer absoluten…mehr

Produktbeschreibung
Das Buch versucht, das Wesen naturalistischen Denkens epocheübergreifend zu verstehen und seine Grenzen aufzuweisen. Hierzu wird ein heuristisches Modell verwendet, das naturalistische und nicht naturalistische Konzeptionen als gegensätzliche Antworten auf die Grundfrage nach dem Verhältnis von Wirklichkeit und begrifflicher Repräsentation unterscheidet. Die naturalistische Formel "Alles ist Natur" stellt sich entweder als Überzeugung dar, alle Wirklichkeit lasse sich im Begriff abbilden (Essentialismus), oder als deren konträrer Gegensatz, d.h. als nominalistische Statuierung einer absoluten Nichtanalysierbarkeit des Wirklichen, weil alles mit allem Zusammenhänge (Holismus). Eine nicht naturalistische Philosophie dagegen betrachtet die Wirklichkeit als Geheimnis, das zwar partiell begriffen werden kann (so erscheint sie als Natur), sich aber im Ganzen dem Begreifen entzieht.Im Zuge der Problematisierung der modernen Physik zeigt sich, dass die Relativitätstheorie essentialistisch missdeutet werden kann (Einstein, Minkowski, Weyl u.a.), während die Quantentheorie holistische Implikationen nahezulegen scheint. Die philosophische Relevanz der quantentheoretischen Kritik der "klassischen Physik" wird durch den Rückgriff auf scholastische Spekulationen über unsagbare Aspekte der Wirklichkeit reflektiert. Hier bietet vor allem Johannes Duns Scotus fruchtbare Ansätze.
Autorenporträt
PD Dr. Axel Schmidt, geb. 1961, hat sich mit dieser Arbeit an der Theologischen Fakultät Paderborn habilitiert. 1980-1986 Studium der kath. Theologie in Münster und Pamplona, 1989 Promotion in Freiburg über die Christologie Martin Luthers, 1991 Weihe zum katholischen Priester für die Diözese Münster, seitdem Seelsorger in verschiedenen Gemeinden. - Veröffentlichungen zu Duns Scotus, Immanuel Kant, Edmund Husserl und Emmanuel Levinas.