Magisterarbeit aus dem Jahr 1990 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Natur und Religiosität als Konstituenten eines lyrischen Ich' behauptet zum einen die Vertrautheit dieses lyrischen Ich mit dem Gegenstand Natur, benennt aber auch die vorherrschende Weise, Gegenstände überhaupt zu setzen, nämlich grundsätzlich religiös gestimmt. Die genauere Klärung dieser Verhältnisse legt es nahe, sich nicht auf die Gegenstände aus 'Natur' allein zu konzentrieren - obwohl dieser Weg durchaus gangbar wäre. Es bietet sich statt dessen an, zeitlich relativ nahe verfaßte Werke aus beiden Schaffensbereichen gegeneinander zu stellen, so daß einesteils die Ausrichtung des lyrischen Ich in umfassender Form sich darbietet, andererseits eine gewisse Kontinuität des Autorenbewußtseins vorausgesetzt werden kann.Als erster Schritt in die Materie ist eine erste Lesung der späten geistlichen Gedichte Das verlorene Paradies, Die ächzende Kreatur und Gethsemane vorgesehen. Hauptanliegen dieser ersten Betrachtung ist die Herausarbeitung der Funktionen, die 'Natur' für das lyrische Ich dieser Texte erfüllt. Diesem Arbeitsgang fügt sich die Lesung einiger Gedichte aus dem Zyklus der HEIDEBILDER an, die sich unserem Thema gegenüber als die ergiebigsten ausweisen. Der Übergang von Lektüre eins zu zwei wird dann eingehende Überlegungen fordern hinsichtlich des methodischen Problems, inwieweit eine Aussage über zwei thematisch und bezüglich des Geltungsanspruchs der Dichtung so unterschiedliche Bereiche möglich ist. Für den Fall einer methodisch unbedenklichen Beziehbarkeit der beiden Lyrikbereiche sollte es dann auch gelingen, auf der Grundlage dieser kleinen Textbasis eine für beide Bereiche verwertbare Modellvorstellung des lyrischen Ich im Schaffen der Droste zu erstellen. Ein solches Modell verdankt sich dann sowohl einer wechselseitigen Durchdringung zweier lyrischer Bereiche mittels beide verbindendem lyrischen Ich als auch einem Wechsel von induktiver und deduktiver Zugangsweise derart, daß die sich aus den Textbetrachtungen ergebenden vorläufigen Ergebnisse sich in die jeweils folgende Betrachtung als Hypothesen einbringen und dort ihre Bestätigungen erwarten. Das Ergebnis dieser Arbeit begreift sich demnach als 'Steigerung', deren Ziel der intensivierte Blick auf die Textphänomene bei der Droste sein soll.
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