Wer hatte im Dunklen noch nie das Gefühl, verfolgt zu werden, wer hat noch nie unerklärliche Geräusche gehört ? Egal wie aufgeklärt wir unser Leben gestalten, nur wenige von uns sind völlig immun gegen die Erfahrung des Unheimlichen, gegen wohligen Grusel und nächtliche Angst. Doch was steckt hinter dem, was wir 'Spuk' nennen, worüber reden wir, wenn wir von 'Gespenstern' sprechen ? Diese Fragen treiben Roger Clarke seit frühester Jugend um. Das Ergebnis seiner lebenslangen Recherche und Obsession ist dieses ungeheuer unterhaltsame Buch, geschrieben nicht ohne ironische Distanz, doch stets präzise wie eine kriminalistische Beweisaufnahme. Clarke nimmt an Séancen teil und übernachtet in verhexten Häusern, beleuchtet okkulte Praktiken und übernatürliche Phänomene, er erzählt die Schauder erregendsten Geistergeschichten von der Antike bis in unsere Gegenwart. Clarke berichtet von Praktiken der Geisterbeschwörungen und Kontaktaufnahmen ins Jenseits ebenso wie von den modernsten Techniken der Gespensterjäger, untersucht aber auch die physikalischen und sozialen Aspekte des Spuks. Er entwirft eine Taxonomie der Gespenster, klassifiziert Wiedergänger und Poltergeister, Zeitreisephänomene und beseelte Gegenstände: Roger Clarkes 'Naturgeschichte' ist ein gelehrter Universalführer durch die Welt der Spuks.
Schwer zu sagen, worum es in dem Buch eigentlich geht. Der britische Filmkritiker Roger Clarke, selbst in einem sehr alten Haus aufgewachsen, erzählt Geschichten von Geisterhäusern und Geistern, so Rezensent Wieland Freund. Doch geht er offenbar noch darüber hinaus, untersucht beispielsweise, welche Geister sich Reich und Arm auserkoren und welche Hoffnungen sie damit verbanden. Obwohl Clarke selbst wohl nicht an Geister glaubt, scheint er für einen Schuss Para hier und da durchaus etwas übrig zu haben, lesen wir. Ob sich der Kritiker mit dem Band aber nun amüsiert oder gelangweilt hat, erfahren wir nicht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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