Naturkosmetik kann man kaufen oder selbermachen. Anregungen und Bücher zu diesem Thema gibt es einige. Wer sich mit gänzlich natürlichen Produkten reinigen und pflegen möchte, ist mit Katharina Bodensteins Naturkosmetik aus meinem Garten besser bedient.
Bodenstein verwendet Obst, Gemüse, Blüten,
Blätter, Kräuter und Früchte aus Natur und Garten nicht nur um ihren Gaumen zu verwöhnen. Sie…mehrNaturkosmetik kann man kaufen oder selbermachen. Anregungen und Bücher zu diesem Thema gibt es einige. Wer sich mit gänzlich natürlichen Produkten reinigen und pflegen möchte, ist mit Katharina Bodensteins Naturkosmetik aus meinem Garten besser bedient.
Bodenstein verwendet Obst, Gemüse, Blüten, Blätter, Kräuter und Früchte aus Natur und Garten nicht nur um ihren Gaumen zu verwöhnen. Sie zaubert daraus Kosmetik (fast) zum Nulltarif, wie sie eingangs ausführt. Wohlfühlkosmetik aus allem was essbar und gut verträglich ist, bietet nicht nur Spaß beim Zusammenrühren. Immerhin kann nicht nur die Maske aus Erdbeerpüree auch gegessen werden.
Bevor es an die natürlichen Rezeptideen geht, geht die Autorin jeweils auf Hauttypen und Inhaltsstoffe der Pflanzen ein. Ebenso spricht sie Anwendungsmöglichkeiten an, erwähnt Basisrezepte und lässt auch Informationen zum Sammeln und Konservieren von Kräutern und Co. nicht außen vor. Alles Wesentliche wird kurz und knapp auf anschauliche Art erläutert.
Bereits ab Seite 19 startet Bodenstein mit ihren Rezeptideen für Haare, Haut, Gesicht und Körper. Haushaltsübliche Utensilien reichen beim Nachmachen. Bodenstein konzentriert sich auf Ingredienzen, die man regional problemlos je nach Jahreszeit frisch aus Natur und Garten ernten oder kaufen kann. Vieles erhält man auch in getrockneter Form.
Die Rezepte sind nach den vier Jahreszeiten geordnet. Praktisch finde ich die Farbbalken. Diese sind der Schriftfarbe im Inhaltsverzeichnis (Grün/Frühling, Rot/Sommer, Orange/Herbst und Lila/Winter) angepasst und erleichtern das Nachschlagen. In diesem Buchteil finden sich auch Kurzbeschreibungen der verwendeten Pflanzen. Zahlreiche Farbfotos von Jutta Schneider lockern alles auf. Ebenfalls sehr praktisch finde ich das ab Seite 115 folgende Verzeichnis der Anwendungen und Wirkungen. Auch hier ist der Grundbestandteil des Rezepts in der Farbe gedruckt, die die jahreszeitliche Zuordnung und das Nachschlagen im Buch erleichtert. Ein paar Bezugsquellen runden das Ganze ab.
Die fertigen Mischungen sollten zwar schnell aufgebraucht werden. Das macht aber nichts, denn zur Herstellung notwendige Zeitaufwand ist gering. Die Rezepte sind samt und sonders leicht und vor allem sehr schnell nachzuarbeiten und bieten Inspirationen für eigene Variationen.
Pflegen, Verschönern und Verwöhnen - keine Erfindungen der Neuzeit, auch wenn in den letzten Jahrzehnten eine unüberschaubare Masse an kosmetischen Produkten auf den Markt geworfen wurde. Zutatenlisten lesen sich allerdings oft wie ein Chemiebaukasten und nicht von ungefähr reagieren viele empfindlich bis allergisch auf eine zunehmende Anzahl an diesen Erzeugnissen.
Zugegeben: Auch auf Naturkosmetik kann man reagieren, plagen doch immer mehr Menschen Nahrungsmittelunverträglichkeiten bis hin zu ausgewachsenen Lebensmittelallergien. Da man jedoch selten mehr als drei Zutaten für ein Rezept braucht, kann man eventuelle Auslöser schnell ausfindig machen. Das fällt aber leicht, da sie sich nicht hinter unverständlichen chemischen Bezeichnungen verstecken.
Die Lorbeerblatt-Spülung sorgt seit einigen Tagen für einen zarten roten Schimmer auf meinem Haar, der nicht nur bei mir ausnehmend gut ankommt. Und auch Bodensteins Anleitungen der Apfel-Sahne- und Hefemaske hat meiner kürzlich zu extremer Trockenheit neigenden Haut auf die Sprünge geholfen.
Bodensteins Naturkosmetik aus meinem Garten belebt altes Wissen neu und bietet so eine wunderbare Möglichkeit auch bei Kosmetik und Wellness nicht auf Nachhaltigkeit zu verzichten. Denn allein schon das Einsparen von unnötigen Verpackungen spricht unabhängig vom völligen Verzicht auf chemische Zusätze und künstliche Konservierungsmittel für sich. Ein Buch, das die volle Punktzahl verdient und auch von mir bekommt.
2013 Antje Jürgens (AJ)