Wer misst den Wert von Leben?
'Wenn ich ihn nicht euthanasiert hätte, dann wäre er halt in eine andere Anstalt gekommen.' Dr. Valentin Faltlhauser, der Ernst Lossas Ermordung angeordnet hat, bei der Gerichtsverhandlung.
Deutschland, 1933: Ernst Lossa stammt aus einer Familie von 'Jenischen', Zigeuner, wie man damals sagte. Er gilt als schwieriges Kind, wird von Heim zu Heim geschoben, bis er schließlich in die psychiatrische Anstalt in Kaufbeuren eingewiesen wird. Hier nimmt sein Leben die letzte, schreckliche Wendung: In der Nacht zum 9. August 1944 bekommt er die Todesspritze verabreicht. Ernst Lossa wird - obgleich geistig völlig gesund - mit dem Stempel 'asozialer Psychopath' als unwertes Leben aus dem Weg geräumt.
Der Journalist Robert Domes erzählt aus der Perspektive des Jungen mit beeindruckender Intensität. Er macht die Denkstrukturen des nationalsozialistischen Regimes sichtbar und berichtet von der damit einhergehenden Ideologie der Euthanasie.
- Eine wahre Geschichte
- Gründlich recherchiert, einzigartig berührend erzählt
"Hemmungen in der Richtung, dass eine Tötung mit meinem Beruf als Arzt nicht zu vereinbaren sei, habe ich nicht gehabt. Es ist zwar 1. Aufgabe des Arztes zu heilen, aber auf der anderen Seite hat er doch auch Mitleid mit seinen Kranken zu haben. Auch im Falle Lossa war dies maßgebend, weil dieser Zeit seines Lebens eingesperrt und dadurch nicht gerade gut behandelt gewesen wäre." Aus den Vernehmungsprotokollen von Valentin Faltlhauser, dem Arzt, der Ernst Lossas Ermordung angeordnet hat.
'Wenn ich ihn nicht euthanasiert hätte, dann wäre er halt in eine andere Anstalt gekommen.' Dr. Valentin Faltlhauser, der Ernst Lossas Ermordung angeordnet hat, bei der Gerichtsverhandlung.
Deutschland, 1933: Ernst Lossa stammt aus einer Familie von 'Jenischen', Zigeuner, wie man damals sagte. Er gilt als schwieriges Kind, wird von Heim zu Heim geschoben, bis er schließlich in die psychiatrische Anstalt in Kaufbeuren eingewiesen wird. Hier nimmt sein Leben die letzte, schreckliche Wendung: In der Nacht zum 9. August 1944 bekommt er die Todesspritze verabreicht. Ernst Lossa wird - obgleich geistig völlig gesund - mit dem Stempel 'asozialer Psychopath' als unwertes Leben aus dem Weg geräumt.
Der Journalist Robert Domes erzählt aus der Perspektive des Jungen mit beeindruckender Intensität. Er macht die Denkstrukturen des nationalsozialistischen Regimes sichtbar und berichtet von der damit einhergehenden Ideologie der Euthanasie.
- Eine wahre Geschichte
- Gründlich recherchiert, einzigartig berührend erzählt
"Hemmungen in der Richtung, dass eine Tötung mit meinem Beruf als Arzt nicht zu vereinbaren sei, habe ich nicht gehabt. Es ist zwar 1. Aufgabe des Arztes zu heilen, aber auf der anderen Seite hat er doch auch Mitleid mit seinen Kranken zu haben. Auch im Falle Lossa war dies maßgebend, weil dieser Zeit seines Lebens eingesperrt und dadurch nicht gerade gut behandelt gewesen wäre." Aus den Vernehmungsprotokollen von Valentin Faltlhauser, dem Arzt, der Ernst Lossas Ermordung angeordnet hat.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Dieses Buch über einen von den Nazis ermordeten Dreizehnjährigen hat Rezensentin Marion Gerhard besonders durch das Vermögen des Autors beeindruckt, eine große Nähe zwischen Leser und Protagonist herzustellen. In der Geschichte des Kindes, das auf Grund seiner Zugehörigkeit zur Minderheit der Jenischen ins Visier der Nazis gerät, die ebenso wie Sinti und Roma verfolgt worden sind, deute der Autor die aus Archiven und Zeitzeugenberichten zu Tage beförderten Fakten und Details mit den Mitteln des Romans. Im übrigen lobt die Rezensentin, dass der Junge Ernst Lossa trotz seiner bedrückenden Geschichte auch äußerste vitale Seiten hat.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Domes' Buch schildert geradlinig und oft berührend Ernst Lossas Leiden, aber auch die Freuden und Eskapaden im kurzen Leben des Jungen." Der Spiegel