Rottweil im Juni. An der Primmündung wird eine verweste Leiche gefunden. Das Ermittlerteam um die Kommissare Treidler und Melchior steht vor einem Rätsel – nicht nur, dass die Obduktion gleich drei mögliche Todesursachen ergibt, auch scheint niemand die junge Frau zu vermissen. Erst als ein Handy
gefunden wird, kommen die Dinge langsam ins Rollen…
Thilo Scheurer beginnt diesen Krimi mit einem…mehrRottweil im Juni. An der Primmündung wird eine verweste Leiche gefunden. Das Ermittlerteam um die Kommissare Treidler und Melchior steht vor einem Rätsel – nicht nur, dass die Obduktion gleich drei mögliche Todesursachen ergibt, auch scheint niemand die junge Frau zu vermissen. Erst als ein Handy gefunden wird, kommen die Dinge langsam ins Rollen…
Thilo Scheurer beginnt diesen Krimi mit einem fesselnden Prolog – drei Tage nach der Johanninacht, eine Frau wurde vergiftet. Sie weiß weder wer sie ist, noch wo sie ist. Sie hat Durst, wird hin- und hergeschleudert. Sie hört kurz eine Polizeisirene und ein Mann redet immer wieder auf sie ein – mehr erfährt der Leser an dieser Stelle nicht.
Im Folgenden erlebt man gemeinsam mit den Kommissaren Wolfgang Treidler und Carina Melchior, was in den Tagen vor der Johanninacht in Rottweil geschehen ist.
Obwohl die Ermittlungen nach dem Fund der Leiche auf Hochtouren laufen und es einige Verdächtige gibt, scheint eine Lösung des Falls in weiter Ferne zu liegen – schlimmer noch, mehrere rätselhafte historische Postkarten, jeweils mit Auszügen aus der Neckargeist-Sage beschriftet, deuten darauf hin, dass ein Serienmörder im Neckartal sein Unwesen treibt. Um einen weiteren Mord zu verhindern, ist Eile geboten und die beiden Ermittler greifen zu einer nicht wirklich bis ins Letzte durchdachten Maßnahme, die fast in einer Katastrophe endet…
Thilo Scheurer hat mir in „Neckarteufel“ alles geboten, was für mich zu einem unterhaltsamen Krimi dazugehört. Eine flüssig und mitreißend erzählte Geschichte, deren Spannungskurve durchgehend auf einem hohen Niveau bleibt und die mir durch zahlreiche offene Fragen und unerwartete Wendungen viel Platz zum Miträtseln und Mitgrübeln gegeben hat. Dazu viele humorvolle Szenen, die dem Krimi eine große Portion Schwung verleihen.
Besonders gut gefallen hat mir, dass der Autor seinen Kommissar mit einem recht losen Mundwerk ausgestattet hat – Treidler redet, wie ihm der Schnabel gewachsen ist: frech, dreist, manchmal sogar ruppig. Eine Sprache, die sehr gut zu ihm passt, die ihn offen und ehrlich wirken lässt und ihn unheimlich sympathisch macht. Die Dialoge sind entsprechend sehr lebhaft und bieten beste Unterhaltung.
Es hat mir wieder großen Spaß gemacht, mit Treidler und Melchior auf Verbrecherjagd zu gehen. „Neckarteufel“ bietet eine erstklassige Mischung aus Spannung und Humor und hat mir ein paar unterhaltsame Lesestunden beschert.