Mit „Need your Touch“ beginnt die intensive und herzzerreißende Trilogie, die sich rund um Potsdam abspielt. Es ist mein erstes Leseerlebnis der Autorin Julie Ayden und ich bin von Beginn an total verzaubert. Alles ist stimmig und harmoniert zueinander, nur in der Story lässt die Autorin ihre
Grausamkeit an den Leser aus und nimmt ihn mit hinein ins Gefühlschaos.
Bevor es in die Handlung…mehrMit „Need your Touch“ beginnt die intensive und herzzerreißende Trilogie, die sich rund um Potsdam abspielt. Es ist mein erstes Leseerlebnis der Autorin Julie Ayden und ich bin von Beginn an total verzaubert. Alles ist stimmig und harmoniert zueinander, nur in der Story lässt die Autorin ihre Grausamkeit an den Leser aus und nimmt ihn mit hinein ins Gefühlschaos.
Bevor es in die Handlung hinein geht, stößt man auf einen etwas rätselhaften Prolog. Was dieser genau bedeuten mag, werdet ihr selbst herausfinden, aber meine Vermutung war schon ganz richtig, da ich diesen Roman in einer Leserunde mitlesen durfte und natürlich interagieren. Danach geht es in ein einschneidendes Erlebnis von Mila und ihre beste Freundin Karen. Wenige Monate später zieht Mila in eine WG in Potsdam. In der Landeshauptstadt von Brandenburg wird sie studieren und nach ihrem bisherige Plan später als Sozialarbeiterin durchstarten. Das Setting gefällt mir sehr gut und ich kann mit der Nähe viel anfangen, da ich selbst aus der Gegend stamme. Der Start in die neue Wohngruppe klappt eigentlich ganz gut, wäre da nicht dieser eine Mitbewohner, dessen Ziel es mehr oder weniger ist Mila zukünftig zu nerven. Seine Art, seine Geräuschkulisse und sein Auftreten sind schon speziell, doch sie reizen Mila auch. Mila versucht einfach die Unscheinbare zu sein und möchte nicht anecken, doch Joris schafft es, ihre Krallen ausfahren zu lassen. Komischer Weise kreuzen sich ihre Wege auf unergründliche Weise auch immer wieder und der Reiz des Besonderen schwebt ständig mit. Doch auch die Vergangenheit lässt nicht locker. Beide haben ihre Päckchen zu tragen und die Zukunft scheint nicht auf Glückseligkeit aufgebaut zu sein. Es endet in einem Epilog und da es sich um eine Trilogie handelt, wird das Leserherz gewaltig mitleiden müssen.
Die Story hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Man erlebt die Poesieverbundene Welt von Mila und der Autorin, die ich selbst sehr liebe und nachvollziehen kann. Die Dialoge sind spritzig, es gibt witziges zu erleben, die mitwirkenden Charaktere haben jede Menge herrliche Eigenarten und bringen ihren eigenen Schwung mit hinein. Es schwingt ein sehr schöner Charme und eine gewisse Leichtigkeit mit, dennoch gibt es viele ernste und konfliktbezogene Themen. Zudem liegt eine spürbare Anziehung in der Luft, die sich in zarten Momenten auch entladen darf oder einen zum Verzweifeln bringt. Dazu dürfen nervtötende Antagonisten nicht fehlen, ohne die sicher alles viel viel einfacher wäre. Die Storyline ist von kurzer Dauer und rennt auch genauso rasant an einem vorbei.
Mila Neumann (22), Studentin, und Aushilfe in einem Jugendclub, hat zwar ihren eigenen Weg, dennoch lässt sie sich auch leicht in neue Welten entführen. Sie hasst Ablehnung und lässt sich dadurch auch zu Dinge verleiten, die sie sonst eher ablehnen würde. Sie ist eine ehrliche Haut, kämpft für ihr Recht und gibt doch im stillen nicht so schnell auf. Doch sie kämpft mit ihren inneren Dämonen und lässt so schnell niemanden näher an sich heran. Zumindest ihr Innersten bleibt verborgen. Ihre Eigenarten machen sie liebreizend und unverwechselbar besonders.
Joris Giese (23), Student und bringt Jugendlichen Selbstverteidigung bei. Er ist ein Sunnyboy und die Frauenwelt liegt ihm zu Füßen. Er lebt so, wie er es für gut heißt, dennoch ist sein Zukunftsziel klar und er möchte seine Vergangenheit für seinen kleinen Bruder nicht wiederholen lassen. Er liebt das Singledasein und sich nicht binden zu müssen. Seine eigenen Prinzipien sind eindeutig, doch auch seine Gefühlswelt kann durcheinander gebracht werden. Alle die zu Beginn dachten, was für ein Arsch, werden mit der Zeit ein anderes Gefühl für ihn bekommen. Dennoch macht er es einem nicht gerade leicht.
Der Schreibstil ist sehr angenehm, hat eine himmlische Leichtigkeit, ist mit einem spritzigen und herrlichen Humor versehen, sowie jeder Menge Emotionen, Gedanken und Gefühlen. Man liest sich sehr schnell und fesselnd durch die unterschiedlichen Kapitellängen. Die Handlung wird aus der wechselnden Sichtweise von Mila und Joris in der Ich-Perspektive wiedergegeben.
Das Buchcover ist zauberhaft schön, es hat etwas ganz zartes an sich und ist genauso zerbrechlich wie die Protagonistin selbst. Im inneren trifft man auf ein sehr passenden Gedicht und auch eine eigene Playlist darf nicht fehlen.
Mein Fazit: Es war absolut kurzweilig, es hat mir an nichts gefehlt, es ist spritzig, absolut witzig, leichtfüßig und eine knisternde Dynamik liegt andauert in der Luft. Dennoch wurde auch mir mein Herz gebrochen. Es ist ein wunderschönes Gesamtwerk mit der Garantie zum Leiden.