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Was bedeutet es für das eigene Leben, wenn das Land, das man seine Heimat nennt, einen brutalen Krieg anzettelt, Hass und Gewalt verbreitet? Davon erzählen 25 Autorinnen und Autoren aus Russland und sagen Nein zum Krieg gegen die Ukraine.
Diese 25 Autorinnen und Autoren stehen für ein anderes Russland, eines der Vielfalt, auch in der Kunst. Gemeinsam werfen sie in diesem Band einen Blick auf die aktuelle russische Kultur, beleuchten Missstände und gefährliche Entwicklungen in der Gesellschaft. Alle sind Repräsentant:innen jener Gruppen, die jetzt besonders gefährdet und geächtet sind und…mehr

Produktbeschreibung
Was bedeutet es für das eigene Leben, wenn das Land, das man seine Heimat nennt, einen brutalen Krieg anzettelt, Hass und Gewalt verbreitet? Davon erzählen 25 Autorinnen und Autoren aus Russland und sagen Nein zum Krieg gegen die Ukraine.

Diese 25 Autorinnen und Autoren stehen für ein anderes Russland, eines der Vielfalt, auch in der Kunst. Gemeinsam werfen sie in diesem Band einen Blick auf die aktuelle russische Kultur, beleuchten Missstände und gefährliche Entwicklungen in der Gesellschaft. Alle sind Repräsentant:innen jener Gruppen, die jetzt besonders gefährdet und geächtet sind und deshalb zum Schweigen gebracht oder ins Exil getrieben wurden.

Die mal spielerischen, mal ernsten Geschichten, Gedichte, Essays und Theaterstücke spiegeln die kulturelle und ethnische Vielfalt wider, die Russland eigentlich ausmacht und nun unsichtbar geworden ist. Sie erzählen vom veränderten Alltag, von Exil, Schuld und Verantwortung, bieten Reflexionen über moralische Entscheidungsmöglichkeiten in einem Moment, in dem das eigene Land aggressiv gegen Zivilbevölkerungen vorgeht - eine Erfahrung, die auch in die deutsche Geschichte eingeschrieben ist.

Lisa Alexandrowa-Zorina, Lera Babitskaja, Lena Beljajewa, Xenia Bukscha, Sergej Dawydow, Michail Durnenkow, Jegana Dschabbarowa, Sasha Filipenko, Alissa Ganijewa, Alla Gutnikova, Alexander Ilitschewski, Boris Klad, Nikolai Kononow, Jelena Kostjutschenko, Jana Kutschina, Denis Larionow, Sergej Lebedew, Natalia Lizorkina, Rita Loginowa, Moroska Morosowa, Darja Ochozimskaja, Alexej Poljarinow, Dinara Rasuleva, Darja Serenko, Timur Walitow
Autorenporträt
Sergej Lebedew arbeitete nach dem Studium der Geologie als Journalist. Gegenstand seiner Romane sind die für den 1981 Geborenen die russische Vergangenheit, insbesondere die Stalin-Zeit mit ihren Folgen für das moderne Russland. Zuletzt erschienen 2021 sein Roman 'Das perfekte Gift' und 2023 der Erzählungsband 'Titan oder die Gespenster der Vergangenheit'. Sergej Lebedew lebt zur Zeit in Potsdam. Andreas Weihe studierte in Charkow und Moskau Biologie. Erste literarische Übersetzungen aus dem Russischen in den 1980er Jahren. Er übertrug u.a. Marina Zwetajewa, Dmitri Strozew, Andrej Anpilow und in Zusammenarbeit mit Christiane Körner und Maria Rajer Wassili Grossmans Epos Stalingrad.  Franziska Zwerg, geboren 1969 in Berlin, studierte in Berlin und Moskau, war im Bereich Theater und Dokumentarfilm sowie im deutsch-russischen Kulturaustauschs tätig und übersetzt zeitgenössische russische Literatur, neben den Romanen und Erzählungen von Sergej Lebedew auch Werke von Viktor Remizov, Dmitry Glukhovsky, Viktor Martinowitsch u.a.  Christiane Körner übersetzt seit zwanzig Jahren Literatur aus dem Russischen. 2017 wurde sie mit dem Paul-Celan-Preis für Übersetzung ausgezeichnet. In ihrer Übersetzung erschienen auf Deutsch u.a. Werke von Tatjana Tolstaja, Lidia Ginsburg, Lew Tolstoi und Vladimir Sorokin. Maria Rajer hat in Berlin und St. Petersburg Slawistik und Germanistik studiert. Seit 2013 lebt sie als Literaturübersetzerin aus dem Russischen in Berlin. Sie übersetzte u.a. Mascha Alechina, Dmitri Gluchowski und Andrej Platonow. Nataliya Bakshi, geboren 1977 in Rostov am Don, war bis Februar 2022 Leiterin des Lehrstuhls für deutsche Philologie an der Russischen Staatlichen Universität für Geisteswissenschaften. Seit Februar 2024 ist sie Lehrbeauftragte für Russisch am Slavischen Seminar der Universität Basel. Ruth Altenhofer, geboren 1979 in Niederösterreich, studierte in Wien, Rostow am Don und Odessa Slawistik. Seit 2015 ist sie freiberufliche Übersetzerin für Literatur (u.a. Sasha Filipenko), Dramatik und Autorencomics, für die Online-Plattform dekoder - Russland und Belarus entschlüsseln übersetzt sie seit dessen Gründung 2015 regelmäßig journalistische und wissenschaftliche Texte.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Ein wichtiger Schritt hin zur "Überwindung der Sprachlosigkeit der russischen Gesellschaft" ist dieser von Sergei Lebedew zusammengestellte Band, findet Rezensent Ulrich M. Schmid. Die Texte von insgesamt 25 russischen Autoren und Autorinnen umfassen verschiedene Genres und Perspektiven, von realistischen Darstellungen traumatisierter Kriegsheimkehrer und alltäglicher Gewalt bis hin zu phantastischen Elementen, die die Absurdität der Realität widerspiegeln, so der Kritiker: Lisa Alexandrowa-Sorina erzählt von einem russischen Soldaten, der den Tod einer Mutter und ihres Kindes in einer Explosion miterlebt: von der Mutter bleibt nur die Hand übrig, das Kind hält daran fest. Unfähig von seinen Traumata zu erzählen, beginnt der Soldat stattdessen wild zu lachen, so die Kritikerin, der hier deutlich vor Augen geführt wird, wie der Krieg die Grenze zwischen "tödlichem Ernst und irrer Komik" verschwimmen lässt. Xenia Bukscha stellt in sechzehn Mikro-Biografien dar, wie die in der russischen Gesellschaft tief verwurzelte Gewalt Kinder zu verletzten oder selbst gewalttätigen Erwachsenen werden lässt: "Dann wuchs er auf und wurde Militärstaatsanwalt." Jelena Kostjutschenko fügt dem Band absurde Funde von Ebay-Kleinanzeigen bei, wie Annoncen und Sonderpreise für Grabsteine. All das ist düster und sehr lesenswert, versichert der Kritiker, der hofft, dass diese AutorInnen irgendwann auch wieder in Russland veröffentlichen dürfen.

© Perlentaucher Medien GmbH
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"Es sind Erzählungen, die durch Mark und Bein gehen und klarmachen, was es heißt, heute in Russland zu leben. Eine neue Generation von Schriftstellern schreibt sich damit ein in die Literaturgeschichte und folgt den großen Realisten der russischen Literatur." Welf Grombacher Rheinische Post 20250310