Eugenie ist eine Frau, die im Senegal lebt. Sie hat die Schule abgeschlossen und jobbt in einem Laden, um sich ein Studium zu finanzieren. Dort lernt sie Seraba kennen. Eugenie verliebt sich. Dabei wissen beide, dass ihre Beziehung verboten ist. Sie riskieren verhaftet zu werden und ins Gefängnis zu
müssen. Beide sind vorsichtig und verheimlichen ihre Beziehung.
Dann wird Eugenie von ihren…mehrEugenie ist eine Frau, die im Senegal lebt. Sie hat die Schule abgeschlossen und jobbt in einem Laden, um sich ein Studium zu finanzieren. Dort lernt sie Seraba kennen. Eugenie verliebt sich. Dabei wissen beide, dass ihre Beziehung verboten ist. Sie riskieren verhaftet zu werden und ins Gefängnis zu müssen. Beide sind vorsichtig und verheimlichen ihre Beziehung.
Dann wird Eugenie von ihren Eltern zum Essen eingeladen. Die Stimmung ist seltsam, denn ihre Eltern haben Besuch. Der Mann und seine Eltern begutachten Eugenie und machen seltsame Bemerkungen. Als sie weg sind, klären die Eltern auf: Sie soll den Mann heiraten, weil ihre Familie Geld braucht. Ohne die Heirat ist die Familie pleite.
Eugenie weigert sich, in die Heirat einzuwilligen. Daraufhin wird sie eingesperrt. Ihre Brüder entdecken ihr Handy und finden die SMS mit Seraba. Sie erkennen, dass Eugenie eine Frau liebt. Eugenie kann fliehen, wird aber von ihren Brüdern vorher noch verprügelt. Eugenie geht zurück in ihre Wohnung. Sie glaubt, dass sich alles wieder beruhigen wird. Sie geht deshalb am nächsten Morgen wie gewohnt zur Arbeit. Dort trifft sie auf ihre Mutter. Und sie erfährt, dass bei der Polizei Anzeige gegen sie erstattet wurde. Eugenie gibt Seraba Bescheid und flieht an einen Ort, wo sie sich ungefährlich mit Seraba treffen kann.
Seraba und Eugenie diskutieren. Der Senegal ist nicht mehr sicher. Die Polizei sucht sie mit Steckbriefen. Wird sie gefasst, droht ihr Gefängnis. Sie entscheiden, dass Eugenie flüchten soll. Für Deutschland entscheiden sie sich eher zufällig, Hauptsache ein Land, wo ihre Liebe nicht verboten ist.
Meine Meinung
Dieses Buch drückt nicht auf die Tränendrüse. Es wird ein einfaches Schicksal geschildert, wo ein Mensch einfach nur ein Mensch sein möchte, der lieben möchte, wen er mag. Eugenie liebt keinen Mann, sondern eine Frau. Warum will man ihr also vorschreiben, dass sie einen Mann zu heíraten hat? Und auch wenn ihr das im Asylverfahren nicht vorgeschrieben wird, so droht ihr doch jederzeit die Abschiebung zurück in den Senegal. Die deutsche Verwaltungslogik: Sie müsse ihre Sexualität ja nicht offen ausleben, könne es heimlich oder eben gar nicht tun. Allerdings berücksichtigt diese Logik nicht, dass im Senegal auch die Bevölkerung gegen Homosexualität eingestellt ist. Eugenie ist von ihren Brüdern verprügelt worden, ihr Fahrrad wurde zerstört, sie verlor ihre Arbeit und die Polizei suchte sie überall.
Dieses Buch geht dann aber auch nicht in alle Einzelheiten. Es ist mir manchmal sogar ein wenig zu oberflächlich gehalten. Ich finde, Eugenies Hilflosigkeit und ihre Handlungsunfähigkeit in diesem Asylverfahren kommt nicht immer so deutlich zum Ausdruck, wie ich es mir gewünscht hätte. Andererseits finde ich diesen Schreibstil auch gerade gut, weil zumindest ich dadurch mehr über das Asylverfahren insgesamt nachgedacht habe und nicht nur über das Einzelschicksal von Eugenie.
Zusätzlich zur Geschichte gibt es in dem Buch an den Stellen, wo es gerade hin passt, Informationsboxen mit einigen Informationen dazu, was etwa eine Umverteilung ist oder was die Residenzpflicht bedeutet. Die Möglichkeit zum Deutsch lernen bekommen die Asylsuchenden erst, wenn sie anerkannt sind. Vorher haben sie keine Chance zum Lernen der fremden Sprache, denn in den Unterkünften gibt es kaum jemanden, von dem sie lernen können. Ich fand diese Boxen sehr gut, denn ich wusste bisher wenig vom Asylverfahren.
Insgesamt ist es ein Buch, das mich nachdenklich stimmt und das mich zu der Überzeugung bringt, dass sich etwas ändern muss. So, wie es derzeit ist, kann es mit den Asylverfahren nicht weiter gehen. Und auch das Ende des Buches lässt mich nachdenklich zurück, ohne dass ich viel mehr verraten will. Aber das Ende passt zur Geschichte.
Ich kann dieses Buch empfehlen. Und das Autorenhonorar für dieses Buch geht an den Verein Exil e.V. - Osnabrücker Zentrum für Flüchtlinge. Mit dem Kauf dieses Buches tut man somit auch noch etwas Gutes.