Neo Rauch (1960 in Leipzig geboren) gilt als einer der führenden Vertreter der Leipziger Schule und gehört zu den erfolgreichsten Malern der Gegenwart. Auch auf dem internationalen Kunstmarkt ist er einer der gefragtesten Künstler aus Deutschland. Sogar das Museum of Modern Art und das Guggenheim
Museum haben Werke von Neo Rauch angekauft.
Neo Rauchs Arbeiten sind eine Mischung aus Pop-Art,…mehrNeo Rauch (1960 in Leipzig geboren) gilt als einer der führenden Vertreter der Leipziger Schule und gehört zu den erfolgreichsten Malern der Gegenwart. Auch auf dem internationalen Kunstmarkt ist er einer der gefragtesten Künstler aus Deutschland. Sogar das Museum of Modern Art und das Guggenheim Museum haben Werke von Neo Rauch angekauft.
Neo Rauchs Arbeiten sind eine Mischung aus Pop-Art, Realismus, Surrealismus und Mystik. Seine zumeist großformatigen Werke sind surreal erstarrte Alltagsszenen, die durch verschiedene unverbundene, collageartige Elemente und Handlungen gekennzeichnet sind. Dabei kombiniert Rauch immer wieder Dinge, die eigentlich nicht zusammengehören. Diese ungeheure Motivfülle zeugt von großer Erzählkraft des Malers.
Das Museum Frieder Burda in Baden-Baden zeigt seit Ende Mai 2011 eine große Neo Rauch Ausstellung mit rund 40 großformatigen Kunstwerken des Leipziger Künstlers. Neben großen Gemälden der letzten zwanzig Jahre sind auch 10 Zeichnungen des Künstlers zu sehen.
Zur Ausstellung ist im Hatje Cantz Verlag ein Katalog der Stiftung Frieder Burda und Werner Spies erschienen. Auf 184 Seiten wird das Werk Neo Rauchs erklärt und untersucht. Der international bedeutende Kunsthistoriker und Ausstellungskurator Werner Spies hat nicht nur diese beachtliche Ausstellung kuriert, sondern auch zahlreiche Autoren für den vorliegenden Katalog geworben - vom Journalisten Andreas Platthaus bis zum Lyriker Durs Grünbein.
Die Autoren setzen sich mit neuen Fragestellungen zum Werk von Neo Rauch aus-einander, mit dem Malprozess, seiner üppigen Ikonografie oder den bizarren Figurenkonstellationen. So geht der FAZ-Redakteur Platthaus auf Comicspurensuche im „Großneonischen Werk“. Er zeigt, dass der Comic ein immens bedeutsames Element seiner Kunst ist. Dagegen beleuchtet der französische Kunstkritiker Philippe Dagen Neo Rauch aus französischer Sicht. Im Nachbarland schätzt man vor allem die ungeheure Ähnlichkeit seiner Bilder mit unserer Zeit.
Die Ausstellung und der neben dem eigentlichen Bildteil weiterhin reich illustrierte Katalog präsentieren einige Hauptwerke von Neo Rauch aus den letzten zwanzig Jahren. Die Gemälde stammen aus bedeutenden deutschen und europäischen, öffentlichen wie privaten Museen und Sammlungen. Ausstellung und Katalog (mit ausführlicher Biografie) gewähren konzentrierte Einblicke in die rätselhaften Traumwelten des Leipziger Künstlers.
Manfred Orlick