Das vorliegende biobibliographische Verzeichnis umfasst Kurzbiographien und Publikationen von 357 russischen und deutschen Ärzten, die im 19. Jahrhundert mit Arbeiten auf dem Gebiet der Nervenheilkunde hervortraten. Eine wichtige Gemeinsamkeit der aufgenommenen russischen und deutschen Ärzte ist, dass ihre Werke oder Vorträge im jeweils anderen Land in Fachzeitschriften rezensiert oder übersetzt wurden, so dass sie zum Wissen(schaft)saustausch zwischen beiden Ländern beitrugen. In der Regel handelt es sich um Ärzte, die die Fachrichtungen Psychiatrie, Neurologie und Neuropathologie vertraten. Die sichere Zuordnung zu einem einzigen Fachgebiet ist aber nicht in jedem Fall mit absoluter Sicherheit möglich, denn die Spezialisierungen waren im 19. Jahrhundert nicht so streng abgegrenzt, wie wir es heute kennen. Die drei großen Teilgebiete der Lehre von den Funktionen des Gehirns - die Neuro(patho)logie, die Psychiatrie und die Psychologie - waren erst am Beginn, sich voneinander zu emanzipieren, wobei dies zeitlich noch eher für die Psychiatrie als für die Neurologie gelten kann. Hinzu kommt, dass einige Ärzte im Laufe ihres Lebens unterschiedliche Tätigkeitsfelder besetzten. Aus diesen Gründen wurden praktische Ärzte, Militärärzte oder Internisten mit ins Verzeichnis einbezogen, sofern sie neurologisch-psychiatrisch tätig waren bzw. publizierten. Mit der Literaturrecherche sollte möglichst das gesamte 19. Jahrhundert abgedeckt werden.