Als einzigem Lebewesen ist es dem Menschen gelungen, Lautsprache zu erwerben. Auch wenn wir beeindruckt diverse nonverbale Kommunikationsformen im Tierreich beobachten, oder amüsiert den echolalischen Äußerungen von Papageien lauschen, so ist es doch ein unvergleichlicher Moment, wenn ein Kind sein erstes Wort spricht. Phylogenetisch betrachtet war es wohl hauptsächlich der Prozess des Sich- Aufrichtens, der die wichtigsten Voraussetzungen für den Erwerb der Lautsprache geschaffen hat. Das dadurch erweiterte Blickfeld erhöhte sicherlich das grundsätzliche Mitteilungsbedürfnis, und besonders das Freiwerden der Hände ermöglichte einen enormen Entwicklungsfortschritt der Feinmotorik, was wieder entscheidende Auswirkungen auf deren feinste Form – die Artikulationsmotorik – hatte. Auch in der Ontogenese ist es wohl kein Zufall, dass der Zeitpunkt, an dem ein Kind seine ersten Schritte wagt, ungefähr mit jenem zusammenfällt, an dem es auch seine ersten Wörter spricht.