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Bei einer Ausgrabung im havelländischen Lietzow in Brandenburg wurden jungsteinzeitliche Siedlungsbefunde entdeckt. Sie gehören zu zwei Hofstellen der jüngeren Linienbandkeramik, die um 5100-5000 v. u. Z. datiert. Die in der äußersten Peripherie des damaligen bäuerlichen Siedlungsgebiets gelegene Siedlung Lietzow 10 bestand über ungefähr zwei Generationen. Die von dichtem Eichen-Kiefernwald umgebene Siedlung lag wie eine kleine Insel auf einer Grundmoränenplatte, die mit relativ fruchtbarem Boden und guter Grundwasserversorgung einen günstigen Standort für eine bäuerliche Existenz bot. Die…mehr

Produktbeschreibung
Bei einer Ausgrabung im havelländischen Lietzow in Brandenburg wurden jungsteinzeitliche Siedlungsbefunde entdeckt. Sie gehören zu zwei Hofstellen der jüngeren Linienbandkeramik, die um 5100-5000 v. u. Z. datiert. Die in der äußersten Peripherie des damaligen bäuerlichen Siedlungsgebiets gelegene Siedlung Lietzow 10 bestand über ungefähr zwei Generationen. Die von dichtem Eichen-Kiefernwald umgebene Siedlung lag wie eine kleine Insel auf einer Grundmoränenplatte, die mit relativ fruchtbarem Boden und guter Grundwasserversorgung einen günstigen Standort für eine bäuerliche Existenz bot. Die nahen Niederungsgebiete waren zur gleichen Zeit von mesolithischen Wildbeutergruppen bewohnt.Die Analysen der zahlreichen Tier- und Pflanzenreste von Lietzow 10 zeigen das Bild einer voll entwickelten neolithischen Landwirtschaft mit dem Rind als wichtigstem Nutztier und Emmer als Hauptgetreide. Fischfang und wohl auch Sammelwirtschaft trugen in größerem Umfang zur Nahrungssicherung bei. Die Jagd spielte nur eine untergeordnete Rolle.Trotz ihrer randlichen Lage war die Siedlung aber keinesfalls isoliert. Der Großteil der Formen und Verzierungen des umfangreichen Keramikinventars zeigt deutlich den Einfluss aus dem mitteldeutschen Raum. Darüber hinaus sind weitreichende Fernbeziehungen bis Süddeutschland nachweisbar. Auch die Steinartefakte belegen Fernkontakte. Der Großteil der Steingeräte verweist auf ein regionales Netzwerk, da Flint und Mahlsteinrohstoff als Vollkerne von in einiger Entfernung zur Siedlung gelegenen Abbaustellen stammen. Hingegen fehlt ein eindeutiger Beweis für einen Austausch zwischen den mesolithischen und neolithischen Gruppen im Havelland.ContentsForeword of the Series EditorsVorwort der Reihenherausgeber:innenVorwort der BandherausgeberinnenBandkeramische Gruppen in der nördlichen Peripherie der Kommunikation - eine Würdigung des spätlinienbandkeramischen Fundplatzes Lietzow 10 im Havelland, BrandenburgMaha Ismail-WeberEine Siedlung der Linienbandkeramik an der Bundesstraße 5 in Lietzow. Der Fundplatz Lietzow 10, Lkr. Havelland, BrandenburgAndrea Hahn-WeishauptRadiokarbon-Datierungen vom linienbandkeramischen Fundplatz Lietzow 10, Lkr. Havelland, BrandenburgMara Weinelt und Susanne JahnsDie Keramik und die Dechselklinge vom linienbandkeramischen Fundplatz Lietzow 10, Lkr. Havelland, BrandenburgRalph EinickeSteinartefakte und Schmuck von der linienbandkeramischen Fundstelle Lietzow 10, Lkr. Havelland, BrandenburgHans-Christoph StrienHaustierhaltung, Jagd und Fischfang in der linienbandkeramischen Siedlung Lietzow 10, Lkr. Havelland, BrandenburgNorbert Benecke und Susanne HanikFrüher Ackerbau an der Peripherie - Die Pflanzenfunde neolithischer Fundplätze im Havelland, BrandenburgWiebke Kirleis, Susanne Jahns, Yasmin Dannath, Reinder NeefNachwort: Neu ins Land und was dann? Eine kurze Zusammenschau der Ergebnisse vom Fundplatz Lietzow 10 im Havelland, BrandenburgWiebke Kirleis, Susanne Jahns, Mara Weinelt, Andrea Hahn-Weishaupt
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Autorenporträt
Wiebke Kirleis is professor of environmental archaeology/archaeobotany at Kiel University, Germany. She is deputy director of the Collaborative Research Centre 'Scales of Transformation: Human-Environmental Interaction in Prehistoric and Archaic Societies' (CRC 1266, financed by the German Research Foundation/DFG) and a member of the Cluster of Excellence 'Roots' at Kiel University.