Poly(pyrazol-1-yl)borate, die sogenannten "Skorpionate", stellen eine seit 40 Jahren etablierte und aufgrund ihrer Vielseitigkeit und Variabilität in vielen Bereichen der Chemie angewandte Klasse von Komplexliganden dar. In den letzten Jahren hat sich ein besonderes Interesse an denjenigen Derivaten entwickelt, die mehrere Skorpionateinheiten im selben Molekül vereinen. Diese "oligotopen" Poly(pyrazol-1-yl)borate zeichnen sich durch ein gegenüber ihren "monotopen" Verwandten erweitertes Anwendungspotenzial aus und können Einsatz in vielen aktuellen Bereichen der chemischen Forschung und Entwicklung finden. Ausgehend von einem einführenden Kapitel über die bisher entwickelten mehrkernigen Poly(pyrazol-1-yl)boratliganden werden im Anschluss die Synthesen einiger vom Autor entwickelter Vertreter dieser Stoffklasse vorgestellt. Neben der eingehenden Betrachtung der Koordinationschemie dieser neuartigen oligotopen Skorpionate beschäftigen sich die weiteren Kapitel unter anderem mit Einsatzmöglichkeiten der Verbindungen in verschiedenen Bereichen, so zum Beispiel in der homogenen Katalyse oder den Materialwissenschaften.