Die Literatur, welche die Landschaft Catalonien, das historisch und sprachlich mit ihr verbundene Gebiet von Valencia und der Inselgruppen der Balearen und der Pityusen bis zum sechzehnten Jahrhundert hervorgebracht haben, hat bereits eine Erforschung und Beurteilung gefunden, die in den Grundzügen als abgeschlossen gelten kann. Auch die Sprache dieses Schrifttums ist als äusserst nahe Verwandte des Provenzalischen erkannt, wiewohl man einer vielleicht nie zu gewinnenden Einsicht in die Gründe und die erste Entwicklung der Divergenz beider Sprachverwandten noch entbehrt.
Wir besitzen also für Catalonien zunächst Resultate ähnlich und entsprechend denen, welche die gelehrte Forschung für die andern Länder romanischer Zungen ergeben hat. Zu dieser gelehrten Erkenntnis gesellt sich für Catalonien wie für die Provence das Interesse an einer literarischen Neuschöpfung. Die beiden Länder, scheinbar so scharf gesondert, teilten wie andere Geschicke so auch das Verhängnis, dass ihre Sprachen, soweit sie der Literatur dienten, durch die des regierenden Stammes hier früher, dort später aus der Literatur nahezu verdrängt wurden und Jahrhunderte lang fast nur noch im Munde des unliterarischen Volkes erklangen. Zugleich aber erstarb unter dem Druck der Renaissance, welche die Einbildungskraft der Dichtenden wie der Lesenden und Hörenden im Banne des Römischen und des Griechischen befangen hielt, selbst die Erinnerung an die geschwundene Blüte der einheimischen Literatur. [...]
Dieses Buch ist ein Nachdruck der historischen Originalausgabe von 1886.
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Wir besitzen also für Catalonien zunächst Resultate ähnlich und entsprechend denen, welche die gelehrte Forschung für die andern Länder romanischer Zungen ergeben hat. Zu dieser gelehrten Erkenntnis gesellt sich für Catalonien wie für die Provence das Interesse an einer literarischen Neuschöpfung. Die beiden Länder, scheinbar so scharf gesondert, teilten wie andere Geschicke so auch das Verhängnis, dass ihre Sprachen, soweit sie der Literatur dienten, durch die des regierenden Stammes hier früher, dort später aus der Literatur nahezu verdrängt wurden und Jahrhunderte lang fast nur noch im Munde des unliterarischen Volkes erklangen. Zugleich aber erstarb unter dem Druck der Renaissance, welche die Einbildungskraft der Dichtenden wie der Lesenden und Hörenden im Banne des Römischen und des Griechischen befangen hielt, selbst die Erinnerung an die geschwundene Blüte der einheimischen Literatur. [...]
Dieses Buch ist ein Nachdruck der historischen Originalausgabe von 1886.
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