Fachbuch aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Soziologie - Allgemeines und Grundlagen, Note: 1,0, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit untersucht die Ursache für die gestiegene Pluralität von Familienformen. Das Thema Familie wird heute immer häufiger zum Mittelpunkt politischer und medialer Debatten. Die bürgerliche Kleinfamilie, die für Deutschland typische gewesen zu sein scheint, ist immer seltener vertreten. Geburtenrückgang, Individualisierung der Gesellschaft, die Rolle der Frau - das und vieles mehr sorgen dafür, dass die "Klischee-Familie" Vater-Mutter-Kind langsam aber sicher verdrängt und durch andere Formen ersetzt wird.Auch in der Familiensoziologie wurde ein Wandel festgestellt. So definiert der Soziologe Hoffmann-Nowotny (1934-2004) den Begriff "Familie" wie folgt: Familie seien "Sozialformen eigener Art, die primär auf die Gestaltung der sozialen Beziehungen zwischen Eltern und Kindern angelegt sind, die als solche sozialanerkannt werden. Es bestehen Wechselwirkungen zwischen Familie und Gesellschaft." Diese Definition bezieht nicht nur das Ideal der bürgerlichen Kleinfamilie, sondern auch neue Familienformen mit ein, wie z.B. Alleinerziehende nichteheliche Lebensgemeinschaften oder homosexuelle Partnerschaften mit Kindern, da es um die Beziehung zwischen Eltern und Kind geht und die Lebensart der Eltern dabei keine Rolle spielt.In der Gesellschaft kann eine zunehmende Akzeptanz neuer Familienformen beobachtet werden, die vor fünfzig Jahren noch verpönt waren. Das wirkt sich auch auf die Familienpolitik aus. Kaum eine andere politische Kategorie erlebt so viele Reformen wie die Familienpolitik. So wurde bspw. 1972 die rechtliche Diskriminierung nichtehelich geborener Kinder und ihrer Mütter verboten. Auch 2001 gab es ein neues wichtiges Gesetz, das für viel Aufruhe gesorgt hatte: die Einführung des Gesetzes über eingetragene Lebenspartnerschaften gibt gleichgeschlechtlichen Paaren die Möglichkeit, ihrer Beziehung einen rechtlichen Rahmen zu geben, die dann in elementaren Punkten einer Ehe gleichgestellt ist.
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