Ein Forschungsthema mit diesem Titel befasste sich speziell mit der Beleuchtung von Straßen, die nicht vorrangig dem Autoverkehr dienen. Die DIN 5044 "Ortsfeste Verkehrsbeleuchtung" beinhaltet fast ausschließlich die Beleuchtung von Straßen für den Kraftfahrzeugverkehr, wozu als beleuchtungstechnische Kennziffern die Leuchtdichte und von dieser abgeleitete Größen vorgeschrieben sind. Für Straßen, die dem gemischten Verkehr und vor allem dem Fußgängerverkehr dienen, gelten jedoch überwiegend andere Sehanforderungen – z.B. die Notwendigkeit der Gesichtserkennung, Kriminalitätsrisiko – und damit sind auch andere beleuchtungstechnische Gütekriterien relevant. In einer Laborstudie waren bereits Untersuchungen über die zweckmäßigsten beleuchtungstechnischen Kennziffern für die Gesichtserkennung durchgeführt worden. Die vorliegende Forschungsarbeit hatte zum Ziel, eine Verifizierung der Laborergebnisse unter Praxisbedingungen vorzunehmen. Dazu wurden in 5 Städten verschiedener Größenordnung praxisnahe Untersuchungen zur Gesichtserkennung bei unterschiedlichen Beleuchtungsanlagen durchgeführt. Als zweckmäßigste beleuchtungstechnische Kennziffern erwiesen sich die vertikale und die halbzylindrische Beleuchtungsstärke. Der in der Laborstudie als Kontrastkennziffer bezeichnete Quotient aus vertikaler und halbzylindrischer Beleuchtungsstärke konnte durch die Praxisuntersuchungen in seiner Bedeutung als spezielles Gütekriterium nicht bestätigt werden. Ebenso konnte die Zweckmäßigkeit der halbsphärischen Beleuchtungsstärke für diese Beleuchtungsanlagen nicht nachgewiesen werden, da sie für die betrachteten Fälle zu keinen anderen Ergebnissen als bei Anwendung der horizontalen Beleuchtungsstärke führt. Für die vertikale und halbzylindrische Beleuchtungsstärke wurden für die Gesichtserkennbarkeit Werte von 2,1 lx bis 6,0 lx gefunden, die in einer Norm oder Richtlinie nach den spezifischen Anforderungen der Straße weiter zu differenzieren sein werden. Für die genannten Werte der Beleuchtungsstärken wird ein Berechnungs- und Messraster vorgeschlagen. Die notwendige Optimierung der Lichtstärkeverteilung der betreffenden Straßenleuchten sollte in einer ergänzenden theoretischen Untersuchung erfolgen, die dann ein rationelles Umsetzen der geforderten beleuchtungstechnischen Kennziffern in die Beleuchtungsanlage sichert Neben den Messungen der verschiedenen Beleuchtungsstärken wurden Leuchtdichten und Leuchtdichteunterschiede fototechnisch und videotechnisch bestimmt. Dem Originalbericht ist ein Anlagenband beigefügt. Er enthält u.a. eine begrenzte Auswahl von Messergebnissen der in die Untersuchung eingegangenen Beleuchtungsanlagen sowie Fragebögen und Fotos. Auf die Wiedergabe dieser Anlagen wurde in der vorliegenden Veröffentlichung verzichtet. Sie liegen bei der Bundesanstalt für Straßenwesen vor und sind dort einsehbar. Verweise auf die Anlagen im Berichtstext wurden beibehalten.