Zu unterschiedlichen Zeitpunkten und auf verschiedenen Routen flohen in den Jahren 1933 bis 1939 etwa zwanzig Mitglieder aller Altersgruppen der Stargarder Familie Levy und Angehörige der mit ihr verwandtschaftlich verbundenen Dresdner Bankiersfamilie Arnhold nach England und - in der Mehrzahl - nach Brasilien. Die rund 250 erhaltenen Briefe, die sie sich aus Deutschland oder bereits aus dem Ausland schrieben, geben beispielhaft Einblick in ihre immer bedrohlicher werdende Lage, ihre Schwierigkeiten bei der Ausreise, den Verlust ihres Vermögens, ihre seelischen Nöte sowie ihre Sorgen um die noch in Deutschland lebenden Angehörigen. Sie belegen aber auch den Humor und die Ironie, die sie sich bewahrten. Die Dokumente bezeugen ebenfalls, wie es den Einwanderern gelang, dank ihres ungebrochenen Selbstwertgefühls, ihrer unermüdlichen Tatkraft und ihrer gegenseitigen Unterstützung in der Fremde eine neue Existenz aufzubauen.
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