"Der Geist der Zeit ist es, der in unsrer Geschichte lebt und sich verwandelt, er ist der mächtige Beherrscher jedes Einzelnen, denn nur von ihm wird jeder genährt und groß gezogen, nur von ihm hängt es ab, ob kleine Kraft das Größte wirken oder die größte unbemerkt erdrückt bleiben soll, und doch ist es wieder im Kampfe mit ihm, wo sich messen muß, wer für Bildung des Geistes arbeiten will. Das gilt vor allem der Selbsttätigkeit der Vernunft im Philosophieren.
Mir erschien als Hauptaufgabe die anthropologische Rechtfertigung aller philosophischen Grundwahrheiten. Nun hatte Kant die Rechtfertigung des Gebrauches der Kategorien mit dem Worte Deduktion benannt. Ich habe diese Benennung beibehalten, weil meine Rechtfertigung denselben Zweck hatte, und bei richtiger Verständigung über die transzendentalen Beweise auch ähnliche Hilfsmittel anwendete. In der Ausführung aber wird aus meiner Deduktion freilich etwas ganz anderes. Ich habe es nicht, wie Kant, mit der bloßen Rechtfertigung des Erfahrungsgebrauches zu tun, welche für ihn die Deduktion der Ideen unmöglich machte, sondern mir gilt die Aufgabe der Deduktion ganz gleichmäßig für Kategorien und Ideen, für mathematischen und sittlichen Schematismus, indem alle Rechtfertigungen gleichmäßig aus der Theorie der erkennenden Vernunft erhalten werden, wodurch mir dann vorzüglich auch die Theorie der synthetischen Einheit und somit die Lehre von der Identität aller Apperzeptionen eine ganz andere Gestalt bekommen hat." [...]
Vorliegendes Werk ist der dritte von drei Bänden des deutschen Philosophen Jacob Friedrich Fries zur neuen oder anthropologischen Kritik der Vernunft. Fries geht in diesem Band insbesondere auf die Kritik der handelnden Vernunft ein.
Dieses Buch ist ein unveränderter Nachdruck der Originalausgabe der zweiten Auflage von 1831.
Mir erschien als Hauptaufgabe die anthropologische Rechtfertigung aller philosophischen Grundwahrheiten. Nun hatte Kant die Rechtfertigung des Gebrauches der Kategorien mit dem Worte Deduktion benannt. Ich habe diese Benennung beibehalten, weil meine Rechtfertigung denselben Zweck hatte, und bei richtiger Verständigung über die transzendentalen Beweise auch ähnliche Hilfsmittel anwendete. In der Ausführung aber wird aus meiner Deduktion freilich etwas ganz anderes. Ich habe es nicht, wie Kant, mit der bloßen Rechtfertigung des Erfahrungsgebrauches zu tun, welche für ihn die Deduktion der Ideen unmöglich machte, sondern mir gilt die Aufgabe der Deduktion ganz gleichmäßig für Kategorien und Ideen, für mathematischen und sittlichen Schematismus, indem alle Rechtfertigungen gleichmäßig aus der Theorie der erkennenden Vernunft erhalten werden, wodurch mir dann vorzüglich auch die Theorie der synthetischen Einheit und somit die Lehre von der Identität aller Apperzeptionen eine ganz andere Gestalt bekommen hat." [...]
Vorliegendes Werk ist der dritte von drei Bänden des deutschen Philosophen Jacob Friedrich Fries zur neuen oder anthropologischen Kritik der Vernunft. Fries geht in diesem Band insbesondere auf die Kritik der handelnden Vernunft ein.
Dieses Buch ist ein unveränderter Nachdruck der Originalausgabe der zweiten Auflage von 1831.