In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden St. Petersburg und Moskau zu neuen Städten der jüdischen Siedlungsgeschichte. Die Studie betrachtet die Geschichte der Petersburger und Moskauer Juden als langfristigen Prozess geographischer und kultureller Mobilität. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Modifizierung und Bewahrung herkömmlicher Gemeindestrukturen und Wertvorstellungen. Yvonne Kleinmann untersucht jüdische Sozialstrukturen, Organisationsformen und religiöse Artikulationen im Kontext der Rechtsstellung von Juden auf zentralrussischem Territorium. Sie beschreibt die beiden multiethnischen Großstädte als Orte ökonomischer Konkurrenz und interethnischen Konflikts. Zugleich zeigt sie ihre Möglichkeiten auf, kulturelle Räume jenseits ethnisch-religiöser Zugehörigkeit zu schaffen.
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