Wolfgang Hilbigs Briefe an DDR-Behörden und DDR-Verlage sind Zeugnisse von Mut, Widerstand und poetischer Ausdruckskraft - die Antwortschreiben Beispiele staatlicher Willkür und Repression. Michael Opitz hat diese in der deutschsprachigen Literatur einzigartigen Dokumente in Archiven zusammengetragen und kommentiert.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Andreas Platthaus verehrt den schreibenden Arbeiter Wolfgang Hilbig. Dass zu dessen achtzigsten Geburtstag der Abschlussband zur Werkausgabe vorliegt, weiß Platthaus daher sehr zu würdigen: Welchem Autor wird heute noch eine Werkausgabe zuteil? Als "intellektuelles Herzstück" des Bandes hebt Platthaus die Frankfurter Poetikvorlesung von 1995 hervor, in der Hilbig scharf mit der Literaturkritik ins Gericht ging (und die vom damaligen FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher recht harsch beantwortet wurde, wie Platthaus einräumt). Dass Hilbigs umfangreiche Korrespondenz nicht Teil der Werkausgabe wurde, kann der Rezensent angesichts ihres Umfangs verstehen. Umso wertvoller findet er den sorgsam zusammengetragenen Band der Neuen Rundschau, der dieses Manko wettmacht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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eindrucksvoll Barbara Knopf Bayern 2 (Kulturwelt) 20210830