Berlin, 1858. Das Hausmädchen Sophie wird unehrenhaft entlassen und steht vor dem Nichts. Der Sohn der Familie hat sich in Sophie verliebt, doch die Schuld gibt man ihr. Ihr bleibt nur, das Geld zum Überleben auf der Straße zu verdienen. Als Sophie und ihre Freundin Bertha sich eine der grassierenden Geschlechtskrankheiten einfangen, bringt man sie in die Charité. Statt dort Hilfe zu bekommen, werden die beiden Frauen jedoch unwissentlich Teil eines grausamen Experiments. Als sich Sophie die Chance bietet, als Pflegerin an der Charité anzufangen, ergreift sie sie. Doch die Angst, von ihrer Vergangenheit eingeholt zu werden, liegt wie ein Schatten über Sophie. Vor allem als sie sich in einen jungen Offizier verliebt.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Rezensentin Christine Lemke-Matwey kann mit den vielen derzeit erscheinenden historischen Frauenromanen, von denen sie sich drei Vertreter anschaut, nicht viel anfangen. So darf im zweiten Band von Ulrike Schweikerts Charité-Reihe, "Aufbruch und Entscheidung", Rahel Hirsch zwar am Anfang - wenn auch sehr kitschig, so Lemke-Matwey - kurz "erotisches Selbstbewusstsein" zeigen, aber eben nur, bis sie anfängt Karriere zu machen. Außerdem stört die Kritikerin, dass Klassenunterschiede in der hier beschriebenen weiblichen Solidarität keine Rolle spielen. Zudem dauert es in Schweikerts Romans sowie in den beiden anderen besprochenen Romanen, "Lady Churchill" von Marie Benedict und "Die Frauen vom Reichstag" von Micaela A. Gabriel nie lange, bis die Protagonistinnen ihre jeweiligen Nobelpreisträger-Männer treffen, zu denen ehrfurchtsvoll aufgeschaut wird, seufzt Lemke-Matwey. Für sie riecht das alles zu sehr nach "Lavendel" und zu wenig nach Emanzipation.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Rezensentin Christine Lemke-Matwey kann mit den vielen derzeit erscheinenden historischen Frauenromanen, von denen sie sich drei Vertreter anschaut, nicht viel anfangen. So darf im zweiten Band von Ulrike Schweikerts Charité-Reihe, "Aufbruch und Entscheidung", Rahel Hirsch zwar am Anfang - wenn auch sehr kitschig, so Lemke-Matwey - kurz "erotisches Selbstbewusstsein" zeigen, aber eben nur, bis sie anfängt Karriere zu machen. Außerdem stört die Kritikerin, dass Klassenunterschiede in der hier beschriebenen weiblichen Solidarität keine Rolle spielen. Zudem dauert es in Schweikerts Romans sowie in den beiden anderen besprochenen Romanen, "Lady Churchill" von Marie Benedict und "Die Frauen vom Reichstag" von Micaela A. Gabriel nie lange, bis die Protagonistinnen ihre jeweiligen Nobelpreisträger-Männer treffen, zu denen ehrfurchtsvoll aufgeschaut wird, seufzt Lemke-Matwey. Für sie riecht das alles zu sehr nach "Lavendel" und zu wenig nach Emanzipation.
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