An Indien scheiden sich die Geister. Obwohl oder gerade weil kaum jemand im Westen dieses widersprüchliche Land versteht. Zwischen Slums und Prunk, zwischen Yoga und Hightech, zwischen Bollywoodkultur und Kastenwesen ist uns das Land, dessen Bedeutung für die Weltgemeinschaft immer größer wird, ein Rätsel geblieben. Oliver Schulz liefert einen tiefen Einblick in die verschiedenen Facetten der indischen Gesellschaft und Kultur und gibt uns einen Überblick über die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungsperspektiven der neuen Supermacht, die immer deutlicher ihre Ansprüche auf eine Führungsrolle in der Welt erhebt. Wie tickt dieses Land wirklich? Was hält es zusammen? Wie verlässlich ist es als Partner? Und wie bedrohlich könnte sein Aufstieg für die Weltgemeinschaft werden?
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Oliver Schulz kennt sich als Indologe mit diesem facetten- und widerspruchsreichen Land aus, resümiert Kritikerin Karin Wenger nach der Lektüre seines Buches über die "neue Weltmacht Indien." Historisch nimmt er zunächst die Unabhängigkeit Indiens in den Blick, um die Entwicklung des Landes zu beleuchten, von Konflikten zwischen Muslimen und Hindu-Nationalisten, insbesondere, seit Narendra Modi an der Macht ist, ist ebenso die Rede wie von der wachsenden Wirtschaftsmacht des Staates, erklärt Wenger. Besonders in den Bereichen IT, Energie und Pharma setze Indien große Summen um. Problematisch ist dabei aber, wie die Rezensentin von Schulz lernt, dass Indien nach wie vor mit mangelnden Bildungschancen, Armut und Unterernährung zu kämpfen hat, auch die "anhaltende Feindschaft zwischen Indien und Pakistan" wird ihr als weiterhin großes Problem geschildert. Diese Probleme müsse Indien in den Griff bekommen, fordere der Autor abschließend. Für Wenger ein spannendes Porträt über ein ambivalentes Land.
© Perlentaucher Medien GmbH
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