Diplomarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich BWL - Wirtschaftspolitik, Note: 2,0, FernUniversität Hagen (Wirtschaftswissenschaften, Volkswirtschaftslehre), Veranstaltung: Prof. Dr. Alfred Endres, Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Einleitung:
Die Umwelt ist ein öffentliches Gut. Umweltressourcen wie Luft und Wasser stehen jedem zur Verfügung und niemand kann von ihrem Ge- bzw. Verbrauch ausgeschlossen werden. Neben der nonexcludability gilt bei deren Nutzung auch das Prinzip der Nichtrivalität. Weil es einen freien Zugang zu diesen Ressourcen gibt, geht jeder auf unterschiedliche Art und Weise mit ihnen um. Die Folgen des jeweiligen Verhaltens treffen dabei nicht immer ausschließlich den Verursacher. So haben Entscheidungen bzgl. dem Einsatz von Ressourcen oder einem bestimmten Handeln oder Unterlassen seitens souveräner Staaten Auswirkungen auf Nachbarstaaten oder gar weltweite Folgewirkungen und erzeugen somit externe Effekte: Was auf nationaler Ebene als die beste Handlungsempfehlung für ein Land angesehen wird, entpuppt sich auf internationaler Ebene durch entstehende Wechselwirkungen nur noch als suboptimale Lösung.
Die Zusammenarbeit zwischen Staaten soll dazu beitragen, Externalitäten zu internalisieren. International Environmental Agreements (IEAs) stellen ein Instrument dar, solch eine Internalisierung herbeizuführen: The IEA allows domestic decision makers to coordinate their resource management decisions across national boundaries . Dieser Koordinationsfunktion von Umweltabkommen stehen entscheidende Hürden entgegen: Warum sollten souveräne Staaten Rücksicht auf andere Länder nehmen? Warum sollten sie sich mit anderen Ländern zusammenschließen und ihre Handlungen mit anderen Ländern im Rahmen eines IEA koordinieren, wenn doch die eigenständige Problemlösung innerhalb des eigenen Landes zu einem befriedigenden Ergebnis führt? Schließlich wirkt ein IEA durch die darin eingegangenen Verpflichtungen unmittelbar auf den Handlungsspielraum eines Staates zurück: Die im IEA vereinbarten Ziele müssen innerhalb jedes teilnehmenden Landes durch entsprechende Maßnahmen umgesetzt werden.
Um internationale Problemstellungen lösen zu können, müssen souveräne Staaten demnach freiwillig miteinander kooperieren, die gemeinsamen Maßnahmen im Konsens verabschieden und selbst für deren Umsetzung sorgen. Die Formen solch einer Zusammenarbeit können vielfältig sein, jedoch bilden bi- oder multilaterale Abkommen zwischen den Ländern meistens die formale Grundlage einer Kooperation. Die zentrale Frage dabei ist: Welche Koalitionen werden eingegangen? Die Koalitionstheorie versucht, mit Hilfe der Spieltheorie die sich in Abhängigkeit von den jeweils zugrunde gelegten Spielregeln und Gleichgewichtskonzepten ergebenden Koalitionsstrukturen zu definieren.
Gang der Untersuchung:
Im Folgenden werden zunächst einige spieltheoretische Grundlagen dargelegt (Kapitel 2), um danach auf verschiedene konventionelle Koalitionskonzepte einzugehen (Kapitel 3). Daran schließt sich die Erörterung neuerer Ansätze in der Koalitionstheorie sowie einiger Koalitionsspiele an (Kapitel 4). Hierauf gehe ich auf das Global Emission Game als einen Modellrahmen ein, der eine einheitliche Grundlage für die Bestimmung gleichgewichtiger Koalitionsstrukturen bietet (Kapitel 5).
In Kapitel 6 werde ich die Ergebnisse der Anwendung des Global Emission Games auf die verschiedenen neueren Koalitionsansätze interpretieren, wobei der Auswirkung zuvor definierter Spielregeln auf die potentiellen Koalitionsstrukturen eine besondere Bedeutung zukommt: Erstens die Möglichkeit, statt eines einzelnen Abkommens auch mehrere Abkommen zu etablieren. Zweitens die Rolle der Zutrittsmöglichkeiten zu einem Abkommen (offene oder exklusive Mitgliedschaft). Drittens die Mitwirkungsrechte der Koalitionäre hinsichtlich dem Grad der notwendigen Zustimmungspflicht bei Aufnahme neuer Mitglieder. Dem...
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Die Umwelt ist ein öffentliches Gut. Umweltressourcen wie Luft und Wasser stehen jedem zur Verfügung und niemand kann von ihrem Ge- bzw. Verbrauch ausgeschlossen werden. Neben der nonexcludability gilt bei deren Nutzung auch das Prinzip der Nichtrivalität. Weil es einen freien Zugang zu diesen Ressourcen gibt, geht jeder auf unterschiedliche Art und Weise mit ihnen um. Die Folgen des jeweiligen Verhaltens treffen dabei nicht immer ausschließlich den Verursacher. So haben Entscheidungen bzgl. dem Einsatz von Ressourcen oder einem bestimmten Handeln oder Unterlassen seitens souveräner Staaten Auswirkungen auf Nachbarstaaten oder gar weltweite Folgewirkungen und erzeugen somit externe Effekte: Was auf nationaler Ebene als die beste Handlungsempfehlung für ein Land angesehen wird, entpuppt sich auf internationaler Ebene durch entstehende Wechselwirkungen nur noch als suboptimale Lösung.
Die Zusammenarbeit zwischen Staaten soll dazu beitragen, Externalitäten zu internalisieren. International Environmental Agreements (IEAs) stellen ein Instrument dar, solch eine Internalisierung herbeizuführen: The IEA allows domestic decision makers to coordinate their resource management decisions across national boundaries . Dieser Koordinationsfunktion von Umweltabkommen stehen entscheidende Hürden entgegen: Warum sollten souveräne Staaten Rücksicht auf andere Länder nehmen? Warum sollten sie sich mit anderen Ländern zusammenschließen und ihre Handlungen mit anderen Ländern im Rahmen eines IEA koordinieren, wenn doch die eigenständige Problemlösung innerhalb des eigenen Landes zu einem befriedigenden Ergebnis führt? Schließlich wirkt ein IEA durch die darin eingegangenen Verpflichtungen unmittelbar auf den Handlungsspielraum eines Staates zurück: Die im IEA vereinbarten Ziele müssen innerhalb jedes teilnehmenden Landes durch entsprechende Maßnahmen umgesetzt werden.
Um internationale Problemstellungen lösen zu können, müssen souveräne Staaten demnach freiwillig miteinander kooperieren, die gemeinsamen Maßnahmen im Konsens verabschieden und selbst für deren Umsetzung sorgen. Die Formen solch einer Zusammenarbeit können vielfältig sein, jedoch bilden bi- oder multilaterale Abkommen zwischen den Ländern meistens die formale Grundlage einer Kooperation. Die zentrale Frage dabei ist: Welche Koalitionen werden eingegangen? Die Koalitionstheorie versucht, mit Hilfe der Spieltheorie die sich in Abhängigkeit von den jeweils zugrunde gelegten Spielregeln und Gleichgewichtskonzepten ergebenden Koalitionsstrukturen zu definieren.
Gang der Untersuchung:
Im Folgenden werden zunächst einige spieltheoretische Grundlagen dargelegt (Kapitel 2), um danach auf verschiedene konventionelle Koalitionskonzepte einzugehen (Kapitel 3). Daran schließt sich die Erörterung neuerer Ansätze in der Koalitionstheorie sowie einiger Koalitionsspiele an (Kapitel 4). Hierauf gehe ich auf das Global Emission Game als einen Modellrahmen ein, der eine einheitliche Grundlage für die Bestimmung gleichgewichtiger Koalitionsstrukturen bietet (Kapitel 5).
In Kapitel 6 werde ich die Ergebnisse der Anwendung des Global Emission Games auf die verschiedenen neueren Koalitionsansätze interpretieren, wobei der Auswirkung zuvor definierter Spielregeln auf die potentiellen Koalitionsstrukturen eine besondere Bedeutung zukommt: Erstens die Möglichkeit, statt eines einzelnen Abkommens auch mehrere Abkommen zu etablieren. Zweitens die Rolle der Zutrittsmöglichkeiten zu einem Abkommen (offene oder exklusive Mitgliedschaft). Drittens die Mitwirkungsrechte der Koalitionäre hinsichtlich dem Grad der notwendigen Zustimmungspflicht bei Aufnahme neuer Mitglieder. Dem...
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