Argentinien kann im lateinamerikanischen Vergleich mit einer vergleichsweise langen Parteiengeschichte aufwarten. Nach der Transition haben sich die beiden Traditionsparteien - Unión Cívica Radical (UCR) sowie die Partido Justicialista (PJ) - wieder etabliert. In Anbetracht der zunehmenden Bedeutungslosigkeit der radikalen Partei und der immer schwerer durchschaubaren Struktur des argentinischen Parteiensystems aus wechselnden Allianzen, Neugründungen und Abspaltungen stellt sich die Frage nach den Gründen für diese grundlegenden Veränderungen der argentinischen Parteienlandschaft und deren Zersplitterung. Welche Faktoren bewirkten den Wandel von einem relativ stabilen Zweiparteiensystem hin zu einem moderaten Mehrparteiensystem, das durch die Faktionalisierung der eigentlich dominierenden PJ geschwächt wird? Im ersten Teil werden anhand der Wahlergebnisse die grundlegenden Entwicklungen des Parteiensystems nachgezeichnet. Das Parteiensystems wird dann anhand institutioneller undgesellschaftlicher Faktoren analysiert und diejenigen Faktoren herausgefiltert, die sich fragmentierend auswirken. Das Buch richtet sich an Politikwissenschaftler und Interessierte der Lateinamerikanistik.