Neues vom Onkel Franz
Ungewöhnlich sind die Geschichten des Onkel Franz immer und so beginne auch ich diese Rezension mit dem Fazit:
Dem Autor gelingt es auf 155 Seiten mittels der Figur des Onkel Franz Zusammenhänge zu erklären, die ansonsten nur sehr schwer durchschaubar sind.
Aber nun von
Anfang an…
Dem Onkel Franz – welchen man auch als die „Tante Jolesch des 21. Jahrhunderts“…mehrNeues vom Onkel Franz
Ungewöhnlich sind die Geschichten des Onkel Franz immer und so beginne auch ich diese Rezension mit dem Fazit:
Dem Autor gelingt es auf 155 Seiten mittels der Figur des Onkel Franz Zusammenhänge zu erklären, die ansonsten nur sehr schwer durchschaubar sind.
Aber nun von Anfang an…
Dem Onkel Franz – welchen man auch als die „Tante Jolesch des 21. Jahrhunderts“ bezeichnen könnte – ist bereits zu Beginn der Geschichte nicht ganz wohl. Als nämlich in seiner Straße zufälligerweise die unterschiedlichsten Lieferdienste aufeinandertreffen, kommt ihm nur ein Gedanke in den Sinn: „Die Endtentakeln des Riesenkraken Internets.“
Nur an seiner Haustür steht noch der Postler – wie eh und je - und hält in den Händen was dem Onkel Franz seine Odyssee beschert: ein Einschreiben.
Und somit tritt der Onkel nach ein paar Tagen eine Reise an, die doch tatsächlich an Homer erinnert. Auch dieser hat auf seinen Seefahrten immer wieder Neues gelernt. Das Schöne am Onkel Franz ist allerdings, dass er uns direkt an seinen Erkenntnissen teilhaben lässt.
So lernt der Leser auf einfache Art und Weise Zusammenhänge kennen, die ansonsten oft nur schwer durchschaubar sind. Beginnt das ganze bereits am Heimatbahnhof beim Lösen der Fahrkarte und zieht sich durch bis zu seinem eigentlichen Ziel – einem Notar in Wien.
Dazwischen wird der Onkel Franz immer wieder mit dem Internet, der Wirtschaft und deren Krisen, sowie mit Politik oder auch unserem Ökosystem konfrontiert.
Diese Konfrontationen nutzt der Autor geschickt, um mit einfachen Worten zu erklären, was ansonsten Wissenschaftler, Analysten, Biologen und andere Koryphäen in ganzen Aufsätzen nicht schaffen.
Gegen Ende des Buches bekommt man kurz den Eindruck, der Autor würde ein wenig auf eine Verschwörungstheorie hinarbeiten und diese letztendlich zum Mittelpunkt der Geschichte machen. Dies löst sich aber dann doch anders auf und unser Onkel Franz darf sich seines Gemüts entsprechend von uns verabschieden.
Fast könnte man diesem Buch auch den Untertitel „Der Onkel Franz erklärt die Welt des 21. Jahrhunderts“ geben. Leider sind manche Passagen etwas langatmig formuliert – so wird eben das Gemüt des Onkels immer und immer wieder hervorgehoben und verleiten den Leser darüber hinwegzulesen.
So komplex unsere Welt auch manchmal scheinen mag – mit ein bisschen Hausverstand, und dem Einsatz des eigenen Denkapparates lässt sich vieles durchschauen. Ich will dem Autor hier nichts unterstellen - aber ich hoffe, dass genau das eine der Hauptaussagen dieses Buches sein soll.