Ende der siebziger Jahre zeigte sich Albert Hofmann schwer enttäuscht vom Schicksal der von ihm entdeckten »Wunderdroge«: LSD - mein Sorgenkind lautete der Titel des damals erschienenen Erinnerungsbuchs. Hatte man die Substanz noch in den sechziger Jahren als Königsweg zur Erkundung der Psyche gefeiert, folgte bald der Rückschlag: Halluzinogene wurden flächendeckend verboten, ein Effekt des »War on Drugs«.Heute scheint das Tabu zu bröckeln: Weltweit wird über die Legalisierung von Marihuana diskutiert; junge Menschen pilgern an den Amazonas, um sich mit Ayahuasca auf Jenseitsreise zu begeben; Mediziner erforschen das therapeutische Potenzial von MDMA oder der Pilzdroge Psilocybin; selbst im Mainstream-Kino wird an den Pforten der Wahrnehmung gerüttelt.Die Autoren beleuchten die Renaissance des Psychedelischen aus unterschiedlichen Perspektiven, sprechen mit Hirnforschern, Usern und Juristen. Sie befassen sich mit dem Menschheitsthema Rausch und erklären, warum ihm kein Verbot einen Riegel vorschieben wird.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Oliver Pfohlmann lernt aus dem Band von Paul-Philipp Hanske und Benedikt Sarreiter, wie wichtig ein angenehmes Setting, also die psychische Verfassung und die Umgebung desjenigen ist, der Halluzinogene zu sich nimmt. Die beiden Autoren befragen User und Wissenschaftler wie den Suchtmediziner Gabor Maté nach den therapeutischen Anwendungsmöglichkeiten von LSD u.a. und ihren Erfahrungen damit, erläutert Pfohlmann. Ernüchternd scheint ihm die Feststellung der Autoren, dass Psychedelika-Konsum heute keinen politisch-revolutionären Anspruch mehr hat, sondern dem Trend zum Neuro-Enhancement entsprechend für Flexibilität, Neugier und Wagemut stehen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Der materialreiche Band versteht sich als Einladung, eine sachliche Diskussion über den Stellenwert psychedelischer Erfahrungen zu führen.« Helmut Mayer Frankfurter Allgemeine Zeitung 20150825